Zur ersten Hilfe in Notfällen bei Behinderung der Atmung siehe Kapitel "Atmung - Störungen".
Die Entfernung von die Atmung behinderndem Material aus den oberen Atemwegen durch Absaugen sollte möglichst mit speziell hierfür konstruierten professionellen Geräten und durch in deren Bedienung geschulte Personen erfolgen (Pflege - Literatur, Pflege - Kurse). Bei längerem Nichtgebrauch sollten solche Geräte ab und zu auf ihre Einsatzfähigkeit überprüft werden. Da eine Atmung - Behinderung durch Schleim, Erbrochenes oder Blut innerhalb kurzer Zeit entstehen kann, sollte für Pflegebedürftige grundsätzlich ein Absauggerät bereit gehalten werden.
Wird wegen Fehlens eines akuten Anlasses eine ärztliche Verordnung über ein Absauggerät verweigert, kann ein solches auch privat im Medizin - und Pflegebedarf - Handel erworben werden. Rein manuell per Hand - oder Fuß - Pumpe betriebene Modelle sind ab etwa 100 Euro erhältlich, zum Beispiel die "Ambu Res-Cue Pump", Pharmazentralnummer (PZN) 2476184, bei deren Erwerb auf die Beschaffbarkeit von austauschbaren Behältern zur Sekret - Sammlung geachtet werden sollte. Elektrische Absauger zu Preisen von einigen 100 Euro sind für alleinstehende Pflegepersonen geeigneter, da beide Hände zum Steuern des Katheters gebraucht werden können beziehungsweise ablenkendes Pumpen mit einem Fuß entfällt. Ein mit Akku betreibbares Gerät ist, zumindest eine Zeit lang, auch bei Netzstrom - Ausfall gebrauchsfähig. Mehrere ständig geladene Akkus erlauben verlängerten Betrieb eines Saugers. Sie können bei länger dauernden Netz - Störungen auch mit im Technik - Handel erhältlichen Solarstrom - Generatoren geladen werden. Nur mit Netzspannung betreibbare Sauger können über Wechselrichter auch aus Akkus gespeist werden, die dann aber sehr leistungsfähig sein müssen (Auto - Batterie - Niveau). Auch sowohl mechanisch als auch elektrisch betreibbare Sauggeräte sind im Handel.
Als Notlösung bei Verweigerung einer Verordnung und fehlenden finanziellen Mitteln können Vorrichtungen zum Absaugen von Sekret oder Fremdkörpern auch selbst hergestellt werden. Die notwendigen Absaugkatheter sind in Apotheken, bei manchen Sanitätsbedarf - Firmen oder in Internet - Shops für medizinische oder Pflegebedarf - Artikel erhältlich. Ein Katheter sollte erst vor seinem Einsatz aus seiner versiegelten Verpackung entnommen, zur Vermeidung von Krankheitsübertragungen nur für eine Person verwendet und ebenfalls aus hygienischen Gründen nach spätestens 1 Tag entsorgt werden. Auch sollte das Prüfen der Ansaugwirkung mit einem Finger nur am Saugstutzen des Sekret - Sammelbehälters erfolgen. Eine Berührung der Katheter - Spitze könnte diese mit Krankheitserregern kontaminieren.
Das nachfolgende Bild zeigt eine großvolumige Plastik - Spritze, auf deren Mündung der Trichter eines Absaugkatheters aufgesteckt ist. Die Bedienung erfordert 2 Personen, eine Person zur Führung des Katheters und eine zur Bedienung des Spritzenkolbens. Nach Einführen des Katheters in die oberen Atemwege bei ganz eingeschobenem Spritzenkolben fordert die den Katheter führende Person die andere auf, den Spritzenkolben zu ziehen. Diese wiederum meldet, wenn der Kolben innerhalb der Spritze soweit wie möglich herausgezogen ist. Dann wird die Katheter - Spitze herausgezogen und angesaugter Schleim durch erneutes Einschieben des Spritzenkolbens aus dem Katheter - Schlauch gedrückt. Die Spritze ist nun für einen weiteren Absaugversuch bereit. Nach spätestens einem Tag sollten Spritze und Katheter entsorgt werden, da in Diese gelangtes Sekret ein Nährboden für Krankheitserreger ist. Kunststoff - Spritzen sind in Apotheken oder in Internet - Shops für Labor - oder Medizin - Bedarf erhältlich. Um eine genügend hohe Saugleistung zu erreichen sollte das Spritzen - Volumen mindestens 50 Milliliter (mL) betragen, besser 100 mL. Die Öffnungsnase der Spritze muss so groß sein, dass sich der Trichter eines zu verwendenden Katheters stramm und luftdicht aufstecken lässt. Ein Katheter und eine Spritze, jeweils in versiegelter Verpackung, können auch außerhäuslich mitgeführt und bei Anwendungsbedarf schnell zusammengesteckt werden. Nachteilig bei dieser primitiven Vorrichtung ist, dass die Katheter - Nase nach jedem Saugakt aus den Atemwegen gezogen und nach Leerung wieder eingeführt werden muss, was die Gefahr einer Verletzung der Atemwege - Schleimhäute erhöht.
Ein Katheter kann über mehrere Absaugvorgänge hinweg im Atemweg belassen werden bei Benutzung einer manuellen Unterdruck - Luftpumpe, die auf eine Flasche mit Schraubverschluss wie bei handelsüblichen Getränke - Flaschen aufgeschraubt werden kann. Die Pumpe erzeugt in der Sekret - Sammelflasche einen Unterdruck, der Schleim aus dem Katheter - Rohr in die Flasche fördert. Eine solche Pumpe ist im Labor - Bedarf - Handel erhältlich, zum Beispiel als "Probennahme-Pumpe" bei der Firma Carl Roth: https://www.carlroth.com/de/de/Laborbedarf/Probennahme%2C-Pumpen%2C-Liquid-Handling/Probennehmer-f%C3%BCr-Fl%C3%BCssigkeiten/Probennahme-Pumpe/p/0000000000006ac200020023_de. Der Ansaugschlauch darf bei diesem Modell einen Außen - Durchmesser von höchstens 6 mm haben, kleinere Kaliber können vielleicht mittels leicht wieder ablösbarem Photokleber luftdicht in der Ansaugöffnung fixiert werden. Alternativ kann ein 6 mm - Schlauch auch mittels ebenfalls von besagter Firma angebotenen Schlauch - Verbindern, mit konischem Anschluss oder in Form von Reduktionsstücken, auch mit bei Absaugkathetern verbreitetem "Luer" - Anschluss, an einen Katheter anderen Durchmessers angekoppelt werden. Als Zubehör sind hier auch passende Kunststoff - Sammelflaschen erhältlich. Die Variante "Anschluss 28" passt auf das Gewinde der meisten Durchschnittsgetränkeflaschen. Nach einer Absaugung kann die Pumpe abgeschraubt und die Flasche entleert werden. Aus hygienischem Grund sollte die Flasche wie der Katheter nach spätestens einem Tag entsorgt werden. Ob eine solche Vorrichtung in der Praxis funktioniert, wurde allerdings vom Verfasser noch nicht geprüft.
Nur eine Bedienperson erfordert und, für jeweils eine begrenzte Zeit - Spanne, kontinuierlichen Betrieb ermöglicht ein Absauggerät mit einer solchen elektrischen Luft - Pumpe, die auch in Absaugfunktion betrieben werden kann. Bei Selbstbau - Geräten aus Sicherheitsgründen zu empfehlende Niedervolt - Pumpen dürfen oft nach Angaben der Herstellfirmen nur eine kurze Zeit ohne Pause betrieben werden, um zu starker Erwärmung des Motors vorzubeugen. Viele Billigpumpen haben eine für den vorliegenden Zweck viel zu schwache Saugkraft! Nachfolgend abgebildet ist die im Handel für Hobby - Schifffahrt - Bedarf erhältliche Pumpe "HB-121S QUICK ELECTRIC PUMP", ein starkes, aber auch sehr lautes Aggregat. Niederspannungspumpen benötigen in der Regel Gleichstrom, der einem Netzspannungswandler oder einem Akku entnommen werden kann. Die Spannungsquelle muss eine dem deklarierten Bedarf einer Pumpe entsprechende Spannung und einen ausreichend starken Strom liefern können.
Bei der oben abgebildeten Pumpe sind Adapter aus dem Zubehör auf den Ansaugstutzen des pumpeneigenen Schlauchs aufgesteckt. Dadurch wird die lichte Weite des Sauganschlusses so verkleinert, dass ein Anschlussschlauch, im Bild durch ein kurzes Schlauch - Stück angedeutet, zur Verbindung mit einem Sekret - Sammelbehälter aufgesteckt werden kann. Ein selbst gebauter solcher Behälter ist im folgenden Bild zu sehen:
In den Schraubdeckel einer Kunststoff - Dose, hier ein von der Firma Pollin, www.pollin.de, erworbener 1 Euro - Artikel (Bestellnr. 10-510469), wurden mit einem Locheisen 2 Löcher gestanzt mit einem solchen Durchmesser, dass in jeweils ein solches Loch ein Schlauchverbindungsstück mit erheblichem Kraft - Aufwand bis etwa zur Hälfte eingedrückt werden konnte. Danach wurden die Kontakt - Zonen zwischen den Verbindern und dem Deckel mit Kleber abgedichtet. Auf den einen der beiden nach Aufschrauben des Deckels auf die Dose nach oben herausragenden Verbinder - Stutzen wird beim Einsatz des Saugers der Trichter eines Absaugkatheters gesteckt, auf den anderen der Verbindungsschlauch zur Saugpumpe. Bleibt dem Katheter bei direktem Aufsitzen auf dem Verbinder - Stutzen zu wenig Bewegungsfreiheit in den Atemwegen, kann zwischen Katheter und Stutzen ein Verlängerungsschlauch mit einem weiteren Verbinder an einem Ende zur Aufnahme des Katheter - Trichters eingefügt werden. Auf den auf der Katheter - Seite in die Dose hinein ragenden Verbinder - Stutzen ist ein Stück Kunststoff - Schlauch aufgesteckt, der bis auf einige mm an den Dosenboden heranreicht. So bleibt das abgesaugte Sekret im Wasser hängen, mit dem die Dose zur Hälfte gefüllt werden kann. Fehlt eine feste Halterung für die Dose und besteht daher beim Absaugen die Gefahr, dass das Abfangwasser in die Ansaugleitung zur Pumpe gelangt, kann statt einer Wasser - Füllung auch zusammengeknülltes Saugpapier am Dosenboden festgeklebt werden. In diesem Fall kann die Dose aber nicht gereinigt werden. Die konischen Stutzen der Schlauchverbinder müssen auf den aus der Dose herausragenden Seiten solche Durchmesser haben, dass auf den einen Stutzen der Katheter - Trichter und auf den anderen der Verbindungsschlauch zur Pumpe stramm aufgesteckt werden kann. Die Kombination aus obiger Pumpe und obigem Sekret - Sammler ist beim Vater des Verfassers erfolgreich zum Einsatz gekommen.
Schlauch - Verbinder sind als Kupplungsteile auch mit auf beiden Stutzen - Seiten unterschiedlichen Durchmessern zur Verbindung von Schläuchen unterschiedlicher Durchmesser erhältlich. Bezugsquelle für Verbinder und Schläuche ist der Labor - oder Schulbedarf - Handel, zum Beispiel die Firmen Conatex, www.conatex.com, Phywe, www.phywe.de oder Carl Roth, www.carlroth.de. Weitere Quellen können im Internet gesucht werden.
Ohne nähere Kenntnis des Gerätes möchte der Verfasser auf eine Batterie - betriebene Saugpumpe für Flüssigkeiten hinweisen, die möglicherweise auch als Notfall - Pumpe zum Absaugen von Schleim eingesetzt werden kann, wenn über einen Schlauch - Verbinder, siehe oben, ein Saugkatheter angekoppelt werden kann. Die Pumpe ist zum Beispiel unter der Bezeichnung "Pump-Profi" bei der Firma "Die moderne Hausfrau" erhältlich, die auch einen Internet - Shop unterhält: http://www.moderne-hausfrau.de Falls die Pumpe nach Gebrauch für medizinische Anforderungen zu wenig gründlich gereinigt und desinfiziert oder sterilisiert werden kann, ist sie, zusammen mit Kupplung und Katheter, zumindest eine Prüfung auf Verwendbarkeit als mobiler Einweg - Sauger für Notfälle bei Ausflügen oder Reisen wert.
Ein Vorrat an Saugkathetern sollte stets vorhanden sein, besonders vor aufeinanderfolgenden Feiertagen, da manche Notfall - Apotheken Katheter erst bestellen müssen! Zudem sollte nach Einsatz einer behelfsmäßigen Saugvorrichtung sofort eine ärztliche Verordnung über ein professionelles Sauggerät angefordert werden, da dessen Notwendigkeit dann hinreichend gezeigt wurde.
