Früchte

in Ernährung und Medizin

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Pflanzen - Arten
Gesundheitsstörungen

 

Prunus
 
Pflaume

 

 

Die Gattung


 

Prunus ist eine Gattung innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).

Die Inhaltsstoff - Gehalte von Früchten sind allgemein abhängig von den Umwelt - Bedingungen am Wuchsort der Pflanze, dem Witterungsverlauf während der Reife und dem Reife - Stadium. Veröffentlichte Werte variieren zudem je nach zur Analyse angewandter Methode und je nach der sie anwendenden Arbeitsgruppe [2]. Sie erlauben daher nur einen ungefähren Vergleich zwischen verschiedenen Frucht - Arten.

Bodennah reifende Früchte sind besonders anfällig für eine Kontamination mit Krankheitserregern aus tierischen und menschlichen Ausscheidungen [8]. Damit muss auch bei kommerziell angebotener, frischer und tiefgekühlter Ware gerechnet werden. Solche Beeren sollten daher vor dem Verzehr zumindestens gründlich gewaschen werden. Wirksamer zur Senkung eines Infektionsrisikos ist Aufkochen der Früchte, wobei aber möglicherweise pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe zerstört werden. Auch der Anbau in eingefriedeten Gärten bietet einen gewissen Schutz, der allerdings durch eine verschmutzte Umgebung und Insekten als Übertrager von Erregern zunichte gemacht werden kann.

Die folgenden Links führen zu den einzelnen Arten oder Hybriden:

 

 

Prunus cerasifera


Kirschpflaume / Blutpflaume / Myrobalane


 

Die Außenhaut der Frucht der Wildform der Kirschpflaume schmeckt sauer, das Fruchtfleisch fade. [7]

 

 

Prunus domestica L.


Pflaume / Zwetsche


 

     

Die Zweige der Pflaume sind kaum bedornt, kahl oder spätestens im 2. Jahr kaum noch behaart. Die Blüten stehen meist zu zweit, ihre Kronblätter sind grünlich - weiß, ihre Stiele behaart. Die Blätter können eine Länge von 8 cm erreichen.

 

 

Die Pflaume gedeiht am besten auf mäßig feuchtem, mäßig lockerem Boden in vollsonniger Lage. Selbststerile Sorten benötigen eine Befruchterpflanze, die auch eine Schlehe oder eine Kirschpflaume sein kann. Bei auf Unterlagen veredelten Sorten sind als erstere für durchschnittliche Böden solche für mittelstarkes Wachstum üblich. Für sehr sandige Böden eignen sich Sämlinge der Kirschpflaume besser, regen aber die Edelsorte zu starkem Wachstum an. Spät blühende Sorten sind weniger durch Blütenfrost gefährdet, später zur Frucht - Reife gelangende bilden in der Regel süßere Früchte.

Die Frucht - Qualität von Pflaumen und Zwetschen wird durch Ausdünnen des Frucht - Ansatzes verbessert. Dies sollte schon vor dem natürlichen Frucht - Fall im Juni bei einer Frucht - Größe von 1,5 cm erfolgen. Die Frucht - Reife erfolgt über einige Wochen hinweg, so dass die jeweils reifen Früchte selektiv herausgepflückt werden müssen.

Pflaumen - Bäume sind durch das Scharka - Virus bedroht, das Flecken und Ringe auf Früchten und Blättern und eingesunkene Stellen an den ungenießbar gewordenen Früchten verursacht. Scharka - tolerante Sorten bringen auch nach einer Infektion nur wenige geschädigte Früchte hervor. Resistente Sorten sind widerstandsfähig gegen eine Infektion selbst. Der Monilia - Pilz lässt die Früchte eintrocknen und überzieht sie mit weißgrauen Kolonien. Die Raupe des Pflaumenwickler - Falters frisst im Frucht - Innern unter Absonderung von Kot. Um die Ausbreitung solcher Schaderreger zu bremsen sollten befallene Früchte geerntet oder vom Boden aufgelesen und weit weg vom Standort entsorgt werden.

Die Art Prunus domestica hat sich in folgende Unterarten (subspecies, ssp.) aufgespalten [1][3]:

Unterarten von Prunus domestica
ssp. domestica Zwetsche Zweige kahl, rötlich glänzend. Frucht eiförmig, blauschwarz, bereift; Fleisch steinlösend.
ssp. insititia Haferschlehe (Haferpflaume, Krieche(npflaume), Kricke, Krete, Spilling) Großer Strauch oder kleiner Baum, 2 bis 5 m hoch, Standort - tolerant, Zweige bedornt. Pflanze frosthart, aber Blüte im April / Mai Spätfrost - gefährdet, selbstfruchtbar. Früchte bei Vollreife säuerlich - süß, Süße mit Besonnungsdauer zunehmend, Schale herb, schon vor Frost - Einwirkung roh genießbar, Fruchtfleisch am Kern haftend, Reife in warmen Regionen ab August, sonst ab September. [10]
ssp. italica (Borkh.) Gams Edelpflaume Junge Zweige behaart. Frucht groß, blau, innen gelb bei der Varietät var. subrotunda Bechstein (Edelpflaume) oder grüngelb bei var. claudiana Pers. (Reineclaude).
ssp. syriaca (Borkh.) Janchen Mirabelle Junge Zweige behaart. Frucht klein, rund, sehr süßes Fruchtfleisch gelb, Schale ebenso mit roten Punkten.
ssp. prisca Bertsch Ziberl / Ziparte Junge Zweige behaart. Frucht etwas länglich, blau oder rötlich, mittelgroß, Fleisch am Stein haftend.
ssp. pomariorum Boutigny Spilling Junge Zweige behaart. Frucht etwas länglich, gelb mit schwach rötlichem Überzug, sehr weich, früh reifend, Fleisch am Stein haftend.

 

Im Folgenden einige Informationen zu den domestica - Sorten [1][3][4][9]:

Kultursorten von Prunus domestica :
Bellamira Mirabelle. Kreuzung aus der Forschungsanstalt Geisenheim zwischen den Sorten "Cacaks Beste" und "Mirabelle aus Nancy". Mittelstarker Wuchs; Gut steinlösende Frucht bis 3 cm groß. Tolerant gegen Scharka, Monilia, Rost und Blattläuse.
Bühler Frühzwetsche Selbstfruchtbar.
Cacaks Fruchtbare Baum mittelstark wachsend, mit lockerer Krone, Scharka - anfällig. Mittelspäte Blüte, selbstfruchtbar. Frucht Ende August bis Anfang September reifend, süß, gut steinlösend.
Elena Stark wachsender Baum, Scharka - tolerant, selbstfruchtbar, mittelfrühe Blüte. Frucht Mitte bis Ende September reifend, festfleischig, nur mäßig steinlösend, lange am Baum haltbar, bei langer Reife süß.
Haganta Zwetsche. Früchte sehr groß, gut Stein - lösend, Fleisch goldgelb, fest und saftig, ab Anfang September reifend, mild süß, bei Vollreife sehr fade.
Hanita Stark wachsender Baum mit steil aufrechten Ästen, auch für höhere Lagen, Scharka - tolerant. Selbstfruchtbar, mittelfrühe Blüte. Früchte im August reifend, bei Vollreife süß und aromatisch. Frucht - Fleisch goldgelb, fest, steinlösend.
Hauszwetsche Baum stark wachsend, mit steil aufrechten Ästen, Scharka - anfällig. Späte Blüte, schlechte Bestäubung bei kühler und feuchter Witterung, selbstfruchtbar. Frucht Anfang bis Mitte September reifend, am Baum haltbar, bei Vollreife süß.
Jojo Resistent gegen Scharka - Krankheit. Früchte bei später Ernte aromatisch.
Jofela Resistent gegen Scharka - Krankheit.
Katinka Mittelstark wachsender Baum mit lockerer Krone, Scharka - tolerant, selbstfruchtbar, frühe bis mittelfrühe Blüte, für warme, mäßig feuchte Standorte. Frucht Mitte bis Ende Juli reifend, mit festem Fleisch.
Königin Viktoria Anspruchsarm. Früchte sehr saftig, mit rotvioletter Schale.
Mirabelle von Nancy Selbstfruchtbar.
Ouillins Reneclaude Selbstfruchtbar.
Tegera Baum stark wachsend, mit lockerer Krone, Scharka - tolerant. Blüte mittelfrüh, selbstfruchtbar. Frucht Mitte Juli bis Anfang August reifend, schwach sauer, gut steinlösend.
The Czar Selbstfruchtbar.
Top Baum schwach bis mittelstark wachsend, bevorzugt etwas kühlere Standorte. Mittelspäte, regenfeste, leichte Fröste tolerierende Blüte, selbstfruchtbar. Früchte stahlblau, süßsauer, steinlösend, ab Mitte September reifend, am Baum und im Lager lange haltbar. Widerstandsfähig gegen Spitzendürre, Scharka, Rost, Fäulnispilze und andere Krankheiten.
Toptaste Robust. Früchte gut Stein - lösend, Fleisch goldgelb, fest und saftig, aromatisch.
Wilhelmine Späth Ältere, Ertrag - reiche Sorte. Früchte weich, süß, rot.

 

 

Quellen und Anmerkungen


 

1. Neue Mirabelle. In: kraut & rüben 2007; (11): 45.
2. Food Composition and Nutrition Tables. Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (Ed.) medpharm Scientific Publishers: Stuttgart 1994 (5. Auflage).
3. Exkursionsflora von Deutschland / Band 4 (Kritischer Band). Schubert, R. / Vent, W. (Hg.) Volk und Wissen Verlag: Berlin 1990.
4. Siehe Kapitel "Garten - Tipps".
5. Rupp, C.: Einfach mal blaumachen. In: Mein schöner Garten September 2009: 76 - 79.
6. Wegener, E.: Erntezeit im Pflaumenbaum. In: Kraut und Rüben September 2009; (9): 20 - 25.
7. Hartmann, W. / und Andere: Die wilde Kirschpflaume. In: Kraut und Rüben Juli 2013: 52ff.
8. Zum Beispiel Fuchsbandwurm und anderen Parasiten, Tollwut -, Hepatitis - und Hanta - Viren.
9. Holler, K.: Die besten 7 Zwetschgen. In: Kraut und Rüben September 2014; (9): 52 - 55.
10. Wilde Früchte / Die 10 Besten für den Garten. In: Kraut und Rüben November 2014; (11): 32 - 43.

 

Zuletzt aktualisiert am 11.02.2016
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