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Inhaltsverzeichnis

 

Chemische Vorprüfung einer Leitungswasser - Probe 1

 

 

Vorbemerkung


 

Die Wahl einer Methode zur Bestimmung von Inhaltsstoff - Mengen in einer Material - Probe (Quantitative chemische Analyse) richtet sich zum Einen nach der Art der Inhaltsstoffe und zum Anderen nach den Größenordnungen ihrer Konzentrationen. Zu Beidem können manchmal Voruntersuchungen orientierende Hinweise liefern.

Im vorliegenden Kapitel wird auf die Hintergründe von Arbeitsschritten sowie deren physikalische und chemische Grundlagen nur kurz eingegangen, da hierzu eine Fülle anderer Informationsquellen relativ leicht zugänglich ist [1].

 

 

Urprobe und Analysenprobe


 

Der Kaltwasserleitung im Haus mit der im Impressum unten angegebenen Adresse wurde am 18.01.2009 nachmittags 1 L Wasser, wegen vorangegangener häufiger Wasser - Entnahme vermutlich mit nur geringer Aufenthaltsdauer im Rohr - Netz, entnommen (Urprobe). Zwischen Austrittsort in der Gewinnungsanlage und häuslicher Entnahmestelle wurde das Wasser nur belüftet und mechanisch gefiltert, nicht jedoch chemisch behandelt. Auf seinem Weg durch das Leitungsnetz durchlief das Wasser sowohl Rohre aus Kunststoff als auch solche aus verschiedenen Metallen.

Sensorische Prüfung und pH - Messung bei der Urprobe
Sensorische Prüfung Die Urprobe war klar, farb-, geruch- und geschmacklos sowie frei von mit bloßen Augen erkennbaren Mikroteilchen.
pH - Messung Der mit Indikator - Papier bestimmte pH - Wert lag im Bereich 5 bis 6.

Das Wasser der Probe wurde zur Erhöhung der Konzentration der Inhaltsstoffe und zur leichteren Entfernung des vermutlich enthaltenen Karbonats in einem mit Zitronensäure - Lösung [14] gereinigten und mit Wasser gleicher Art wie die Urprobe nachgespülten Topf aus rostfreiem Stahl unter leichtem Sieden zur Trockne eingedampft. Möglicherweise gingen bei dieser Prozedur flüchtige Inhaltsstoffe verloren und wurde etwas vom Metall des Topfes in die Probe gelöst. Während des Eindampfens fiel ein weißer Feststoff aus, siehe hierzu untenstehende Erklärung. Kurz vor Verschwinden des letzten Wassers wurde nur noch schwach erwärmt, da die während des Vorhandenseins von Wasser garantierte Maximal - Temperatur in Höhe der Siedetemperatur beim Übergang der Wasser - Inhaltsstoffe in den trockenen Zustand schnell überschritten hätte werden können, was verstärkten Verlust flüchtiger Inhaltsstoffe zur Folge gehabt hätte.

Der weiß erscheinende Trockenrückstand wurde mittels einer Pasteur - Pipette [2] mit 1 mL - Portionen einer 25-prozentigen Lösung von Essigsäure in Wasser [3] beträufelt, wobei darauf geachtet wurde, kein Probenmaterial in die Essigsäure - Lösung zu verschleppen. Das anfängliche Aufschäumen des Reaktionsgemisches zeigte wahrscheinlich die Freisetzung von Kohlenstoffdioxid (Kohlendioxid), CO2, an, bedingt durch die Umsetzung von Essigsäure mit Carbonat oder Hydrogencarbonat im Wasser - Trockenrückstand. Die beiden genannten Stoffe sind anionische Säurereste der Kohlensäure.

Inhaltsstoffe im Trockenrückstand der Urprobe
Stoff - Name Prüfmethode Chemisches Symbol Prüfergebnis
Carbonat - Anion Gas - Entwicklung mit Säure CO32- Hinweis auf Anwesenheit
Hydrogencarbonat - Anion Gas - Entwicklung mit Säure HCO3- Hinweis auf Anwesenheit

Bei weiterer Zugabe von Essigsäure hörte das Aufschäumen auf und eine durch Schütteln aufschwemmbare (suspendierbare) weiße Masse blieb erhalten. Hierbei handelte es sich wahrscheinlich um Sulfate. Sulfat ist neben Carbonat und Hydrogencarbonat ein weiterer häufiger anionischer Inhaltsstoff von Leitungswässern. Sulfate sind Verbindungen von Kationen, zum Beispiel solchen Metall - bildender Elemente, mit dem zweiwertigen Säurerest - Anion der Schwefelsäure, dem Sulfat. Der hier vorliegende Feststoff bestand wahrscheinlich größtenteils aus Calciumsulfat, da Calcium - Kationen in Leitungswässern verbreitet vorkommen und deren Sulfat - Salz wegen seiner relativ geringen Wasserlöslichkeit beim Eindampfen von Leitungswässern früher oder später als Niederschlag ausfällt, der auch in Essigsäure - Lösung schwer löslich ist. Da Calcium in der Natur von Strontium begleitet vorkommt, war auch mit dem Vorkommen dieses Elements in der Wasser - Probe und dessen Fällung zusammen mit Calcium als Sulfat zu rechnen.

Inhaltsstoffe im Trockenrückstand der Urprobe
Stoff - Name Prüfmethode Chemisches Symbol Prüfergebnis
Calcium(II) - Kation Fällung Ca2+ Hinweis auf Anwesenheit
Strontium(II) - Kation Fällung Sr2+ Hinweis auf Anwesenheit
Sulfat - Anion Fällung SO42- Hinweis auf Anwesenheit

Die nach Zugabe von insgesamt 20 mL Essig - Essenz zum Trockenrückstand erhaltene wässrige Lösung mit der Aufschwemmung (Suspension) des Festkörpers wurde als Analysenprobe für weitere Versuche verwendet.

 

 

Aufnahme von VIS - Absorptionsspektren


 

Sichtbares (VIS -) Licht absorbieren die Inhaltsstoffe durchschnittlicher Leitungswässer in ihren natürlichen Konzentrationen nur sehr schwach. Ihre Absorptionsspektren zeigen meistens breite Banden, deren Form oft zudem vom pH - Wert oder dem Oxidationszustand der Inhaltsstoff - Atome abhängt, was darauf basierende chemische Analysen erschwert.

Dagegen erzeugen die Kationen der chemisch einander ähnlichen Seltenerdelemente in wässriger Lösung in VIS - Absorptionsspektren relativ schmale Banden, deren Lagen und Intensitätsverhältnisse charakteristisch für einzelne Elemente dieser Gruppe und daher für chemische Analysen nutzbar sind.

Die Bestimmung einiger Seltenerdelemente in Wasser - Proben mittels Absorptionsspektralanalyse im dafür besonders geeigneten ultravioletten (UV -) Bereich des Lichts ist in der Literatur beschrieben [4]. Eine Analyse auf solche Elemente anhand ihrer Absorptionsspektren im Wellenlängen - Bereich von 400 nm bis 600 nm ist weniger empfindlich und dürfte am ehesten möglich sein für die in der Natur in größeren Mengen vorkommenden und die im genannten Spektralbereich besonders stark absorbierenden Elemente. Eine Kombination aus beiden Eigenschaften wurde zur groben Abschätzung der zu erwartenden Nachweisempfindlichkeit für einzelne Seltenerdelemente genutzt [9][10]. Der Einfluss der Abhängigkeit der Nachweisempfindlichkeit von der wellenlängenabhängigen (spektralen) Empfindlichkeit eines Licht - Empfängers blieb dabei unberücksichtigt. Die nach den genannten Kriterien größte Aussicht auf analytischen Nachweis ergab sich für das Element Neodym (Nd) mit der Bande seines dreiwertigen Kations (Nd3+) bei 576 nm, gefolgt vom Element Praseodym (Pr) mit der Bande seines dreiwertigen Kations (Pr3+) bei 444 nm, jeweils bezogen auf von Wasser - Molekülen umhüllte Element - Kationen (Aquo - Komplexe).

 

Spektren - Aufnahme mit dem "Selbstbau - Spektrograph 3"

 

Selbstbau - Spektrographen sind relativ preiswerte Instrumente zur schnellen Simultan - Aufnahme des gesamten Bereichs eines Probenspektrums und auch zur Licht - Sammlung über längere Zeit bei sehr intensitätsarmen Licht - Quellen. Ohne spezielle Software zur Umsetzung der Spektren - Bilder in Spektrogramme ist die Gewinnung Letzterer allerdings sehr zeitaufwändig.

Für die Vorprüfung im vorliegenden Fall wurden lediglich Rohspektren aufgenommen, von denen weder die Werte des Untergrundes bei Dunkelheit noch die einer Vergleichslösung ohne die Inhaltsstoffe der Wasser - Probe subtrahiert wurden wegen der erwähnten Umständlichkeit der hier angewandten Methode der manuellen Umsetzung in Spektrogramme.

 

Technik der Spektren - Gewinnung

Als Instrument diente der an anderer Stelle [5] beschriebene "Selbstbau - Spektrograph 3", Prismen - Version. Der Spalt des Spektrographen wurde möglichst schmal und die verwendete Digital - Kamera "Canon EOS 450D" auf 55 mm Kleinbild - Äquivalent - Brennweite, Blende 16, 20 s Belichtungszeit und die Empfindlichkeitsstufe ISO 400 eingestellt. Der nach Stehenlassen der Analysenprobe erhaltene, farblos und klar durchsichtig erscheinende Überstand über dem Niederschlag wurde in einer Flasche aus klar durchsichtigem, farblosem Kunststoff in einer Schicht - Dicke von 6 cm vom Licht einer 100 W - Klarglas - Glühlampe durchstrahlt. Zur Wellenlängen - Kalibrierung wurde das Emissionsspektrum einer an anderer Stelle beschriebenen, mit einer Niederdruck - Quecksilber (Hg) - Dampf - Gasentladungsröhre ausgestatteten Handlampe [5][6] in das Probenspektrum eingeblendet. Zur Ermittlung der zu einer Stelle im Spektrum gehörigen Licht - Wellenlänge wurde ein Kalibriergraph - Diagramm benutzt [11], das in der für die hier untersuchte Probe bearbeiteten Form zusammen mit dem Spektrum unten abgebildet ist. Für den hiesigen Zweck wurde die Größe des Diagramms an die des Spektrums angepasst, um dessen Informationsgehalt unverändert zu erhalten. Das Diagramm ist hier gegenüber dem zur Kalibrierung verwendeten Original verkleinert und um 90 ° gedreht abgebildet, damit nicht eine Überbreite der Seite zum Horizontalscrollen zwingt.

 

Absorptionsspektrum der Wasser - Probe und Wellenlängen - Kalibrierdiagramm

 

Der Spektren - Untergrund

Eine Licht registrierende Vorrichtung erzeugt auch ohne Belichtung mit einer Spektrum - Quelle Signale (Untergrund - Signale), bedingt durch aus der Umgebung eingestreutes Licht (Störlicht) und, bei elektronischen Sensoren, elektrische Ströme, die auch ohne Licht - Einwirkung in den Schaltkreisen fließen. Bei aus einer Vielzahl von Einzelsensoren bestehenden elektronischen Bild - Aufnehmern bewirken herstellungsbedingt etwas unterschiedliche Eigenschaften der Sensoren und ihrer zugehörigen Beschaltungen in von ihnen gelieferten Bildern ortsabhängige Helligkeitsunterschiede (Bild - Rauschen) auch bei vollkommen gleichmäßiger Beleuchtung der gesamten Fläche des Bild - Aufnehmers. Lichtschwache Muster eines Spektrums sind auf einem ähnlich intensiven Rauschuntergrund schwer zu erkennen. Um diesen im vorliegenden Fall abzuschätzen wurden in einem Teilbereich des in "Paint" [8] geöffneten, auf senkrechte Stellung der Kalibrierspektrallinien ausgerichteten Spektrum - Photos auf einer Pixel - Zeile deren Pixel mit der "Farblupe" [7] manuell abgetastet. Zu jedem ausgelesenen Pixel wurden die Werte für die Pixel - Spalt - Nummer und die Helligkeiten im Rot -, Grün - und Blau - Farbkanal im betreffenden Pixel ermittelt und in das Tabellenkalkulationsprogramm der Software "Works" eingetragen, das aus den Daten folgendes "Rohspektrogramm 1 des Überstands" erstellte:

Rohspektrum 1 der Wasserprobe

Das Diagramm repräsentiert einen Ausschnitt aus dem Absorptionsspektrum des Überstands der Analysenprobe im Wellenlängen - Bereich von etwa 484 nm (links) bis etwa 503 nm (rechts). Als Wellenlänge - Marke wurde der Wert 491,6 nm für die blaugrüne Quecksilber - Linie des Kalibrierspektrums im Spektrogramm markiert. In diesem zeigt sich besagte Linie als kleiner Peak mit Helligkeitsmaximum in Pixel - Spalte 89 in den Graphen des Blau - Kanals und der RGB - Summen. Nur aus dem Spektrogramm heraus wäre der Peak angesichts seiner infolge Bild - Rauschen, siehe oben, hügeligen Umgebung wohl nicht als Spektrallinie zu erkennen. Der menschliche Sehsinn jedoch nimmt an der entsprechenden Stelle im Original des Spektrum - Photos eine schwache Linie wahr. Im verkleinerten Photo in der oben abgebildeten Graphik ist sie schon nicht mehr sichtbar.

 

Suche nach breiten Absorptionsbanden

Manche Stoffe erzeugen Spektren mit breiten Absorptionsbanden, die auch in Spektrogrammen mit größeren Datenpunkt - Intervallen erkennbar bleiben. Zur Suche nach solchen Mustern wurden im Spektrum - Bild nach Öffnen im Bildbearbeitungsprogramm "Paint" [8] in stark vergrößerter Ansicht für jedes 20. Pixel einer ausgewählten Pixel - Zeile mit dem Programm "Farblupe" [7] dessen Farb- und Helligkeitsinformation ausgelesen. Zu jedem dieser Pixel wurden die Werte für die Pixel - Spalt - Nummer und die Helligkeiten im Rot -, Grün - und Blau - Farbkanal ermittelt und in das Tabellenkalkulationsprogramm der Software "Works" eingetragen, das aus den Daten folgendes "Rohspektrogramm 2 des Überstands" erstellte:

Übersichtsabsorptionsspektrogramm der Wasser - Probe

Das Übersichtsspektrogramm umfasst den Wellenlängen - Bereich zwischen etwa 400 nm (linker Rand) und etwa 600 nm (rechter Rand). Eine breite Absorptionsbande könnte hinter der schwachen Mulde in der linken Spektrum - Hälfte stecken. Schmale Banden wie die von Seltenerdelementen oder noch schmalere Spektrallinien zeigen sich nur bei zufälligem Zusammenfallen mit Abtastpixeln, wie im Spektrogramm oben nahe dem rechten Rand des Spektrogramms.

 

Detailspektrogramm zur Suche nach Seltenerdelementen

Da in durchschnittlichen, wie oben beschrieben mit Essigsäure behandelten Leitungswasser - Proben Stoffe fehlen, die mit Kationen der genannten Seltenerdelemente, wenn sie in Konzentrationen von wenigen Mikrogramm (µg) / L vorliegen, Niederschläge bilden, wurde hier ein Absorptionspektrum der sich beim Stehen der Analysenprobe über dem Niederschlag bildenden klaren Flüssigkeit (Überstand) aufgenommen. Inwieweit allerdings besagte Kationen trotz theoretischer Löslichkeit in den Niederschlag der Analysenprobe mitgerissen wurden, muss hier offen bleiben.

Das folgende "Rohspektrogramm 3 des Überstands", gewonnen wie bei den obigen Spektrogrammen beschrieben, zeigt im Bereich der Absorptionsbande von Pr bei 444 nm, die hier etwa bei Pixel - Spalte 2423 + / - etwa 5 Pixel liegen müsste, zwar eine schwache, aber im Rahmen des Rauschuntergrundes bleibende Senke. Die Pr - Konzentration im Überstand der Analysenprobe kann demnach höchstens einen solchen Wert haben, dass die hierdurch verursachte Schwächung des Lampenlichts in der Größenordnung der Rauschen - bedingten Schwankungen in den Spektrogramm - Kurven liegt.

Spektrogramm im Bereich einer Praseodym - Bande

Wird die von Pr ungeschwächte Licht - Intensität außerhalb des Bandenbereichs als I0 bezeichnet und die von Pr geschwächte Licht - Intensität im Zentrum der hypothetischen Pr - Bande als I, dann ist der Logarithmus zur Basis 10 des Verhältnisses I0 / I gleich dem Produkt aus dem molaren Extinktionskoeffizienten ε, der Pr - Konzentration c und der Länge d des Licht - Weges in der Probenlösung [12]:

log ( I0 / I ) = ε . c . d

Die Auflösung dieser Gleichung nach der Konzentration c ergibt folgenden Ausdruck:

c = log ( I0 / I ) / ( ε . d )

Als Wert für I0 sei hier der Helligkeitswert des Kurvenmaximums im Bereich um 444 nm, etwa 52 Einheiten, verwendet, als Wert für I das benachbarte Kurvenminimum mit etwa 47 Einheiten. In der Literatur wird für die Wellenlänge des Maximums der hier berücksichtigten Absorptionsbande des Pr bei 444 nm der Wert von ε zu 10,4 mol-1 m2 angegeben [9]. d beträgt wie oben erwähnt 0,06 m. Nach Einsetzen der Werte wird folgende Gleichung erhalten:

c = log ( 52 / 47 ) / ( 10,4 mol-1 m2 . 0,06 m )

Nach Befolgen dieser Rechenanweisung wird folgender Wert für die höchstmögliche molare Konzentration an Pr im Überstand der Analysenprobe erhalten:

c = 0,0704 mol / m3

Umrechnung in die handlicheren Maßeinheiten Mikromol (µmol), das sind 1/1000000 Mol, und Liter (L) ergibt:

c = 70,4 µmol / L

Die Umrechnung von mol in Milligramm (mg), das sind 1/1000 g, basierend auf dem Tabellenwert 140,9 g / mol [10] für die gemittelte Atom - Masse des natürlich vorkommenden Isotopen - Gemisches von Pr, führt zu folgendem Wert für c als Massenkonzentration:

c = 9,9 mg / L

Nun muss noch von der Konzentration c der Analysenprobe, die die Inhaltsstoffe der Urprobe des Leitungswassers etwa 50-fach konzentriert enthält, siehe oben, auf die Konzentration c0 in Letzterer umgerechnet werden:

c0 = 70,4 µmol / L / 50 = 1,4 µmol / L

c0 = 9,9 mg / L / 50 = 0,2 mg / L

Inhaltsstoffe in der Urprobe
Stoff - Name Prüfmethode Chemisches Symbol Molare Konzentration Massenkonzentration
Praseodym(III) - Kation Absorptionsspektralanalyse mit "Selbstbau - Spektrograph 3" Pr3+ Maximal etwa 1,4 µmol / L (Falls Pr vollständig im Überstand der Analysenprobe) Maximal etwa 0,2 mg / L (Falls Pr vollständig im Überstand der Analysenprobe)

Auf die Aufnahme eines Spektrums im Bereich der oben erwähnten Bande von Nd bei 576 nm wurde wegen zu erwartender Überstrahlung der Bande durch die orange Hg - Linie des Kalibrierspektrums bei 577,0 nm verzichtet.

 

Spektren - Aufnahme mit einem kommerziellen Spektrometer

 

Die Aufnahme eines Absorptionsspektrums des Überstands der Analysenprobe mit einem kommerziellen Spektrometer für den VIS - Bereich des Lichts [13] ermöglichte die Registrierung des Bereichs um 576 nm, der Lage einer Bande des möglicherweise vorhandenen Nd, ohne Störung durch eine Kalibrierspektrallinie.

Aus dem vom Dunkelfeld - Untergrund sowie vom Spektrum einer 25 prozentigen Essigsäure - Lösung als Vergleichslösung bereinigten Absorptionsspektrum sind nachfolgend 2 Ausschnitte abgebildet. Aus Mangel an Zeit wurde auf eine Nachbearbeitung zur Verbesserung der Lesbarkeit der Skalenbeschriftungen der vom Spektrometer ausgegebenen Spektrogramm - Bilder verzichtet. Die hier wichtigen Formen der Absorptionskurven lassen aber erkennen, dass weder im linken Diagramm bei 444 nm eine Bande des Elements Pr, noch im rechten Diagramm bei 576 nm eine Bande des Elements Nd erkennbar ist, die sich von den Schwankungen der Untergrund - Kurve abhebt.

Detail - Spektrum  im Bereich 444 nmDetail - Spektrum im Bereich 576 nm

Die sich daraus ergebenden maximal möglichen Konzentrationen der Elemente Pr und Nd konnten entsprechend dem oben demonstrierten Berechnungsweg wie folgt abgeschätzt werden:

Das Spektrogramm links lieferte im Bereich der potentiellen Pr - Bande bei 444 nm die Näherungswerte 700 Einheiten der Licht - Intensität für I0 und 690 für I. Der Licht - Weg d durch die Probe betrug hier 0,01 m, da als Probengefäß eine quadratische 1 cm - Küvette verwendet wurde. ε ist wie oben erwähnt 10,4 mol-1 m2. Nach Einsetzen dieser Werte in die oben bereits verwendete Formel zur Berechnung der Stoff - Konzentration c ergibt sich folgender Ausdruck:

c = log ( 700 / 690 ) / ( 10,4 mol-1 m2 . 0,01 m )

Nach Befolgen dieser Rechenanweisung wird folgender Wert für die höchstmögliche molare Konzentration an Pr im Überstand der Analysenprobe erhalten:

c = 0,0601 mol Pr / m3

Umrechnung in Mikromol / Liter, siehe oben, ergibt:

c = 60,1 µmol Pr / L

Die Umrechnung von mol in Milligramm, basierend auf dem Tabellenwert 140,9 g / mol [10] für die gemittelte Atom - Masse des natürlich vorkommenden Isotopen - Gemisches von Pr, führt zu folgendem Wert für c als Massenkonzentration:

c = 8,5 mg Pr / L

Nun muss noch von der Konzentration c der Analysenprobe, die die Inhaltsstoffe der Urprobe des Leitungswassers etwa 50-fach konzentriert enthält, siehe oben, auf die Konzentration c0 in Letzterer umgerechnet werden:

c0 = 60,1 µmol Pr / L / 50 = 1,2 µmol Pr / L

c0 = 8,5 mg Pr / L / 50 = 0,17 mg Pr / L

Das Spektrogramm rechts liefert im Bereich der potentiellen Nd - Bande bei 576 nm als Wert für I0 etwa 725 Einheiten der Licht - Intensität und etwa 715 für I. Der Licht - Weg d durch die Probe betrug ebenfalls 0,01 m. Für ε im Zentrum der Nd - Bande bei 576 nm wurde der Wert 7,20 mol-1 m2 aus der Literatur übernommen [9]. Nach Einsetzen dieser Werte in die oben bereits verwendete Formel zur Berechnung der Stoff - Konzentration c ergibt sich folgender Ausdruck:

c = log ( 725 / 715 ) / ( 7,20 mol-1 m2 . 0,01 m )

Nach Befolgen dieser Rechenanweisung wird folgender Wert für die höchstmögliche molare Konzentration an Pr im Überstand der Analysenprobe erhalten:

c = 0,08378 mol Nd / m3

Umrechnung in Mikromol / Liter, siehe oben, ergibt:

c = 83,8 µmol Nd / L

Die Umrechnung von mol in Milligramm, basierend auf dem Tabellenwert 144,2 g / mol [10] für die gemittelte Atom - Masse des natürlich vorkommenden Isotopen - Gemisches von Nd, führt zu folgendem Wert für c als Massenkonzentration:

c = 12,1 mg Nd / L

Nun muss noch von der Konzentration c der Analysenprobe, die die Inhaltsstoffe der Urprobe des Leitungswassers etwa 50-fach konzentriert enthält, siehe oben, auf die Konzentration c0 in Letzterer umgerechnet werden:

c0 = 83,8 µmol Nd / L / 50 = 1,7 µmol Nd / L

c0 = 12,1 mg Nd / L / 50 = 0,24 mg Nd / L

Inhaltsstoffe in der Urprobe
Stoff - Name Prüfmethode Chemisches Symbol Molare Konzentration Massenkonzentration
Praseodym(III) - Kation Absorptionsspektralanalyse mit Spektrometer "Lab Junior" Pr3+ Maximal etwa 1,2 µmol / L (Falls Pr vollständig im Überstand der Analysenprobe) Maximal etwa 0,17 mg / L (Falls Pr vollständig im Überstand der Analysenprobe)
Neodym(III) - Kation Absorptionsspektralanalyse mit Spektrometer "Lab Junior" Nd3+ Maximal etwa 1,7 µmol / L (Falls Nd vollständig im Überstand der Analysenprobe) Maximal etwa 0,24 mg / L (Falls Nd vollständig im Überstand der Analysenprobe)

 

 

Quellen und Anmerkungen


 

1. Siehe zum Beispiel auf der vorliegenden Site im "Inhaltsverzeichnis" die Abteilung "Bibliographie "Arbeitshilfen"".
2. Ein einseitig geschlossenes Kunststoff - Röhrchen mit zusammendrückbarem Hohlraum, geeignet zur Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeiten. Billiger Einmalgebrauch - Artikel, was Verunreinigung von Proben vermeiden hilft. Erhältlich bei Firmen, die Schullehrmittel vertreiben oder Artikel für Chemie - oder Bio - Labors oder ärztliche Praxen.
3. Farblose, klare Essig - Essenz, Marke "Surig", Fa. Speyer und Grund, erhältlich in Drogerien und gut sortierten Lebensmittel- und Haushaltswaren - Geschäften.
4. Citron, I. M. / et al.: Ultraviolet spectroscopic determination of five lanthanide elements without prior separation. In: Applied Spectroscopy 1993; 47: 764 - 772.
5. Siehe Kapitel "UV - VIS - Spektrographen".
6. Siehe Kapitel "Kalibrierlichtquellen für die UV - VIS - Spektralanalyse.
7. Siehe Kapitel "Umsetzung von Spektrenphotos in Spektrogramme.
8. "Paint" ist im Zubehör von Microsoft Windows - Betriebssystemen enthalten.
9. Carnall, W. T.: The absorption and fluorescence spectra of rare earth ions in solution. In: Handbook on the physics and chemistry of Rare Earths. Gschneidner, K. A. / Eyring, L. (Editors). North-Holland Publishing Company: 1979: 171 - 208 (Chapter 24).
10. Wiberg, N.: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. Verlag Walter de Gruyter: Berlin ... 2007 (102., stark umgearbeitete und verbesserte Auflage).
11. Siehe Kapitel "Auswertung von UV - VIS - Spektren.
12. Gauglitz, G.: Praktische Spektroskopie. Attempto Verlag: Tübingen 1983.
13. Spektrometer "Lab Junior", vertrieben von der Fa. Phywe Systeme: http://www.phywe.de
14. Hergestellt aus in Lebensmittel - Läden oder Drogerien erhältlicher Zitronensäure in Lebensmittel - Qualität und Leitungswasser gleicher Herkunft wie die später gewonnene Probe.

 

Zuletzt aktualisiert am 05.07.2009
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