Früchte

in Ernährung und Medizin

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Gesundheitsstörungen

 

Vitis
 
Weinrebe

 

 

Die Gattung


 

     

Bei der zu den Weinrebengewächsen, Vitáceae Juss., gehörenden Gattung Weinstock / Weinrebe, Vitis L., sind im Unterschied zur verwandten Gattung Zaunrebe / Wilder Wein, Parthenocíssus Planchon, die Kronblätter oben mützenartig verbunden und zusammen abfallend, bei allen Arten die Blätter gelappt und ohne Haftscheiben und bei älteren Individuen die Rinden längsfaserig.

Die Einträge in der folgenden Liste führen als Links zu den Arten oder Hybriden der Gattung:

 

 

Vitis vinifera L.


Echter Weinstock / Echte Weinrebe


 

Die folgenden Informationen sind unter Anderem den im Verzeichnis unten angegebenen Quellen entnommen [6].

Kultur - Sorten des Weinstocks sind im Gegensatz zur getrennt geschlechtlichen zweihäusigen Wildart getrennt geschlechtlich einhäusig, also mit weiblichen und männlichen Blüten an einer Pflanze. Als Veredelungsunterlage für Sorten der in Mitteleuropa heimischen Art Echter Weinstock werden neben Anderen die nordamerikanischen Arten V. labrúsca und V. vulpína verwendet. Eine Veredelung auf eine Reblaus - resistente Unterlage ist in Regionen notwendig, in denen dieses Schadinsekt vorkommt.

Unter den Baumschulen haben sich einige auf ein umfangreiches Angebot an Weinrebe - Sorten spezialisiert [7]. Hier einige Informationen zu Sorten - Eigenschaften [6][8]:

 

Calastra Frosthart, gesund, stark wachsend. Beeren hell, groß, leicht süß - sauer, Reife - Beginn Anfang September.
Druschba Früh reifend, widerstandsfähig gegen Frost und Schadpilze, weißfrüchtig.
Elegant sverhranny Frosthart, gesund, lange Ernte - Periode. Beeren hell, aromatisch, groß, fest, kernarm, Reife - Beginn Mitte August.
Isabella rot Beeren in der Vollreife dunkelrot, mit Erdbeere - Aroma.
Mitschurinski Früh reifend, widerstandsfähig gegen Frost und Schadpilze, blaufrüchtig.
Moldawa Gesund. Beeren blau, groß, süß, Reife - Beginn Mitte Oktober.
Muscat bleu Herkunft Schweiz. Reife ab Anfang September, widerstandsfähig gegen Frost und Schadpilze, blaufrüchtig.
Original Erfordert gute Besonnung, gesund. Beeren gelb - orange - rosa, leicht süß, Reife ab Anfang Oktober.
Pleven ustojcivij Reife ab Mitte August, widerstandsfähig gegen Beerenfäule.
Rosowie Tschudo Herkunft Ukraine. Sehr widerstandsfähig gegen Frost und Schadpilze. Roséfrüchtig. Reife ab Mitte September.
Solotoi Don Gesund, toleriert bis - 24 ° C, große Beeren - Trauben. Beeren weiß, süß, mit sehr kleinen Kernen, Reife ab Mitte September.

 

In Mitteleuropa kommt ein vollsonniger, windgeschützter Standort vor der Süd- oder Westseite einer Mauer der Wärme - Bedürftigkeit eines Weinstocks entgegen, wobei zwecks Luft - Zirkulation und Verdunstung von Niederschlag ein Mindestabstand von 20 cm zur Wand eingehalten werden sollte. Beim Pflanzen sollte die Veredelungsstelle oberhalb der Erde verbleiben und die Gabe von Dünger, auch organischem, unterlassen werden. Ton - reiche, wenig Wasser - durchlässige Erde sollte durch Sand - Beimischung dauerhaft lockerer gemacht werden. In den ersten Monaten nach der Pflanzung begünstigt ein leicht feucht gehaltener Boden das Anwachsen. Erwachsene Pflanzen brauchen Wasser - Gaben im Freiland nur bei stärkerer Trockenheit während der Frucht - Bildung, in Töpfen jedoch bei fehlendem Niederschlag täglich. Gedüngt werden sollte sehr zurückhaltend, da zu hohe Nährstoff - Gaben den Befall durch Schadorganismen begünstigen. Anbinden an ein Spalier oder einen gespannten Draht schützt die Triebe vor dem Abbrechen. Wird eine Pflanze in einem schwarzen und daher stark Licht - absorbierenden und Wärme abstrahlenden Kunststoff - Topf kultiviert, sollte dieser im Hochsommer durch Schattierung vor zu starkem Aufheizen durch die Sonne geschützt werden und im Winter vor einem Durchfrieren durch Wärme - dämmende Hüllen und Unterlagen oder durch Verbringen in einen geschützten, gelüfteten, aber möglichst unter 5 ° C warmen Raum, da Wein bei Temperaturen über 10 ° C austreibt. Der Boden von Planzgefäßen in Überwinterungsräumen sollte schwach feucht gehalten werden. [1]

Weinrebe - Pflanzen sind in der Regel gut Schnitt - verträglich. Im Vorfrühling können in Wein - Bögen 2 starke Triebe bis auf 6 bis 10 Knospen eingekürzt und die übrigen Ruten entfernt werden. Am Spalier werden alle Frucht - Triebe bis auf 2 cm zurückgeschnitten. Im Sommer kann dichtes Triebgewirr ausgelichtet werden, reine Blatt - Triebe werden entspitzt, Triebe mit Früchten bis auf 8 bis 10 Blätter oberhalb einer Frucht - Traube gekürzt.

Nasse und kalte Witterung begünstigt das Abfallen von Blüten, das "Verrieseln". Günstig zur Bestäubung sind eine Luft - Temperatur über 15 ° C, sonnige und trockene Witterung, ein vom Winter her noch feuchter Boden und geringe Düngung.

Zur Verringerung der Gefahr des Befalls mit Schadpilzen (Echter und Falscher Mehltau, Grauschimmel) sollten die Rebenfrüchte vor Nässe geschützt werden. Die zu diesem Zweck empfohlene Entfernung von die Beeren bedeckenden und daher eine Wasser - Verdunstung hemmenden Blättern kann allerdings auch zu Sonnenbrand - Schäden an den Früchten führen. Das Vorgehen sollte also auf die zu erwartende Witterung während der Frucht - Reife abgestimmt werden. Vor Fraß durch Wespen können die Trauben durch eine insektendichte, aber luftdurchlässige Hülle geschützt werden, zum Beispiel ein Wäsche - Säckchen oder ein Gaze - Beutel. Allerdings hemmt eine solche Hülle auch die Verdunstung von Niederschlagswasser und fördert so einen Befall mit Schadpilzen. Ein Befall durch den Traubenwickler ist an zusammengesponnenen Blüten erkennbar, die ausgeschnitten werden sollten.

Die Ernte der Beeren - Trauben sollte mit einer Schere erfolgen, um die Verletzung der Rebe - Pflanze gering zu halten.

 

 

Gesundheitliche Wirkungen der Früchte

 

Boden - nah reifende Früchte sind besonders anfällig gegen eine Kontamination mit Krankheitserregern aus tierischen und menschlichen Ausscheidungen [3]. Damit muss auch bei kommerziell angebotener, frischer und tiefgekühlter, vielleicht auch getrockneter Ware gerechnet werden. Solche Beeren sollten daher vor dem Verzehr zumindestens gründlich gewaschen werden. Wirksamer zur Senkung eines Infektionsrisikos ist Aufkochen der Früchte, wobei aber möglicherweise pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe zerstört werden. Auch der Anbau in eingefriedeten Gärten bietet einen gewissen Schutz, der allerdings durch eine verschmutzte Umgebung und Insekten als Übertrager von Erregern zunichte gemacht werden kann.

Die Inhaltsstoff - Gehalte von Früchten sind allgemein abhängig von den Umwelt - Bedingungen am Wuchsort der Pflanze, dem Witterungsverlauf während der Reife und dem Reife - Stadium; veröffentlichte Werte variieren zudem je nach zur Analyse angewandter Methode und je nach der sie anwendenden Arbeitsgruppe [2]. Sie erlauben daher nur einen ungefähren Vergleich zwischen verschiedenen Frucht - Arten.

Wein - Beeren wirken gesundheitsfördernd durch in ihnen enthaltene Mineralstoffe und Vitamine sowie bei Verzehr mit den Schalen durch die Stuhl - Ausscheidung fördernde Ballast - Stoffe [5]. Auch eine Harn treibende Wirkung wird den Früchten zugeschrieben. Diese sind in den blauen Varianten reich an Anthocyanen und Rutin, das eine die kapillaren Blut - Gefäße abdichtende Wirkung hat [4]. Der Mediziner Heupke empfiehlt Weinbeeren - Saft bei Durchfall, um Verluste an Mineralstoffen auszugleichen und den Körper mit schnell aus dem Darm aufgenommenen und so schädlichen Darm - Mikroben vorenthaltenen Zucker - Arten zu versorgen [4].

 

 

Quellen und Anmerkungen


 

1. Von der Hand in den Mund. In: Kraut und Rüben Oktober 2008; (10): 4 - 9.
2. Food Composition and Nutrition Tables. Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (Ed.) medpharm Scientific Publishers: Stuttgart 1994 (5. Auflage).
3. Zum Beispiel Fuchsbandwurm und anderen Parasiten, Tollwut -, Hepatitis - und Hanta - Viren.
4. Mar, L.: Früchte aus aller Welt. Paracelsus Verlag: Stuttgart 1978 (2., unveränderte Auflage).
5. Frohn, B.: Lexikon der Heilpflanzen und ihrer Wirkstoffe. Weltbild - Buchverlag: Augsburg 2007.
6. Rupp, C.: In der Sonne gereift: Süße Trauben. In: Mein schöner Garten Oktober 2015; (10): 70 - 73.
7. Rebschule Schmidt, Obernbreit (Franken). Tel. 09332 - 3452. Website: http://www.rebschule-schmidt.de
8. Robuste Tafeltrauben für die frühe bis späte Ernte. In: Mein schöner Garten September 2016; (9): 68.

 

 

 

Zuletzt aktualisiert am 31.08.2016
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