Früchte

in Ernährung und Medizin

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Pflanzen - Arten
Gesundheitsstörungen

 

Vaccinium vitis - idaea L.
 
Preiselbeere / Kronsbeere

 

 

Botanische Merkmale


 

Fruchtende Preiselbeere

     

Die zur Familie der Heidekraut- Gewächse (Ericaceae) gehörende Preiselbeere - Pflanze ist ein bis 30 cm hoher, Kalk - reiche Böden meidender Strauch mit immergrünen, steifen, glänzenden, ovalen und ganzrandigen Blättern, die im Unterschied zur Echten Bärentraube (Arctostaphylos uva - ursi) unterseitig durch Drüsen braun punktiert sind. Die von Mai bis August erscheinenden traubig angeordneten Blüten haben einen unterständigen Fruchtknoten und glöckchenförmige, weiß- oder rosafarbene Kronblätter. Sie werden durch Bienen und Hummeln bestäubt. Die Früchte, Bild links [6], sind rote, herbsauer schmeckende Beeren.

 

 

Kultivierung der Pflanze


 

Preiselbeere - Sträucher sind immergrün und werden bis zu 1/3 m hoch. Wegen des Licht - Bedarfs der kriechenden Pflanze kommt sie in der Natur in Mitteleuropa vorwiegend auf Heide - oder Moor - Flächen vor, in Skandinavien auch in locker bestandenen Nadelbaum - Wäldern. Temperaturen bis - 22 ° C werden ertragen, auch ohne Schnee - Bedeckung. Die rosa - weißen Blüten und die roten Früchte sind in traubigen Büscheln angeordnet. Im Jahresverlauf bilden sich Blüten ab dem späten Frühjahr an den Enden von im Vorjahr gewachsenen Zweigen und im Hochsommer an den im aktuellen Jahr enstandenen Trieben. Ein Preiselbeere - Strauch ist selbstfruchtbar, die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Gesellschaft mit anderen Sorten steigert den Beeren - Ertrag. Die Vollreife einer Frucht wird erst 2 Wochen nach der Rotfärbung erreicht. Der Standort der Pflanze sollte halbschattig bis sonnig und dauerhaft, aber nur mäßig feucht sein. Ideal ist in Mitteleuropa volle Besonnung morgens und abends sowie leichter Halbschatten zur Mittagszeit. Bei Licht - Mangel werden kaum Blüten gebildet. Der Boden sollte Wasser gut ableiten, sein pH - Wert muss im sauren Bereich liegen und er darf nur mäßig Stickstoff - haltig sein. Daher dürfen nur sauer reagierende Düngemittel und Diese nur in kleinen Mengen gegeben werden. Hydrogencarbonat - reiches ("Kalk - reiches"), dem Boden Wasserstoff - Ionen entziehendes Gießwasser ist tabu, Regen - Wasser dagegen besonders geeignet. Nur in einem solchen Milieu gedeihen mit der Preiselbeere symbiontisch lebende, deren Wurzeln besiedelnde Boden - Pilze (Mykorrhiza), die der Pflanze bei der Nährstoff - Versorgung zuarbeiten.

Bei Dauerfrostboden im Winter müssen die grünen Blätter durch Überdeckung an zu reichlicher Wasser - Abgabe, die zu Trockenheitsschäden führen kann, gehindert werden. Überdüngung hemmt die Blüten - Bildung und steigert die Krankheitsanfälligkeit. Tief in den Boden gepflanzte Sträucher treiben besonders reichlich Ausläufer. Der Schnitt beschränkt sich auf das Auslichten bei zu dicht stehenden Zweigen und einen kräftigen Rückschnitt mehrjähriger und kahl gewordener Pflanzen. Eine Vermehrung kann mittels Wurzel - Ausläufern oder in den Boden eingesenkten Zweigen erfolgen.

[7]

 

Preiselbeere - Sorten Eigenschaften
Erntedank  
Erntesegen Besonders reich fruchtend.
Koralle  
Red Candy  
Red Pearl Nur geringe Ausläufer - Bildung. Früchte milder und süßer schmeckend als bei der Wildform.

 

 

 

Warnhinweise


 

Die nur wenig über dem Boden reifenden Früchte sind besonders anfällig gegen eine Kontamination mit Krankheitserregern aus tierischen und menschlichen Ausscheidungen [3]. Damit muss auch bei kommerziell angebotener, frischer und tiefgekühlter, vielleicht auch getrockneter Ware gerechnet werden. Solche Beeren sollten daher vor dem Verzehr zumindestens gründlich gewaschen werden. Wirksamer zur Senkung eines Infektionsrisikos ist Aufkochen der Früchte, wobei aber möglicherweise pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe zerstört werden. Auch der Anbau in eingefriedeten Gärten bietet einen gewissen Schutz, der allerdings durch eine verschmutzte Umgebung und Insekten als Übertrager von Erregern zunichte gemacht werden kann.

Vor einer Sammlung wild wachsender Früchte außerhalb von Naturschutzgebieten sollte bei der zuständigen Forstverwaltung oder der/dem Besitzer/in des Sammelgebietes angefragt werden, ob in letzter Zeit Biozide ausgebracht wurden.

 

 

Inhaltsstoffe


 

Die Inhaltsstoff - Gehalte von Früchten sind allgemein abhängig von den Umwelt - Bedingungen am Wuchsort der Pflanze, dem Witterungsverlauf während der Reife und dem Reife - Stadium; veröffentlichte Werte variieren zudem je nach zur Analyse angewandter Methode und je nach der sie anwendenden Arbeitsgruppe [2]. Sie erlauben daher nur einen ungefähren Vergleich zwischen verschiedenen Frucht - Arten.

 

 

Medizinische und pharmakologische Wirkungen


 

Nach Einnahme von Saft aus der Frucht der Preiselbeere bildet sich um Zellen der Schleimhaut der Harnwege eine Schutz - Schicht, die das Anhaften von mit Oberflächenhärchen ausgestatteten Krankheitserregern erschwert. Harmlose oder für den Körper nützliche Bakterien werden dagegen nicht behindert [1].

Die Früchte der Preiselbeere enthalten Fruchtsäuren, Benzoesäure und Gerbstoffe und wirken dadurch gegen Durchfall, Rheuma und Gicht. Diese Stoffe wirken auch antibakteriell. Der Inhaltsstoff Quirin soll die Entgiftungsfunktion der Leber fördern. [4][5]

 

 

Quellen und Anmerkungen


 

1. Mit Preiselbeeren gegen Harnwegsinfektionen. In: Nassauische Neue Presse 06.09.2008: KuS 10. [Nach einer Veröffentlichung von T. Camesano in "Colloids and Surfaces B.]
2. Food Composition and Nutrition Tables. Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (Ed.) medpharm Scientific Publishers: Stuttgart 1994 (5. Auflage).
3. Zum Beispiel Fuchsbandwurm und anderen Parasiten, Tollwut -, Hepatitis - und Hanta - Viren.
4. Mar, L.: Früchte aus aller Welt. Paracelsus Verlag: Stuttgart 1978 (2., unveränderte Auflage).
5. Frohn, B.: Lexikon der Heilpflanzen und ihrer Wirkstoffe. Weltbild - Buchverlag: Augsburg 2007.
6. Photo von W. J. Pilsak, veröffentlicht am 01.08.2005 im Internet: http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Preiselbeeren-WJP-3.jpg
7. Mayerhofer, T.: Preiselbeere. In: Kraut und Rüben Mai 2014: 46 - 49.

 

 

 

Zuletzt aktualisiert am 04.05.2014
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