Früchte

in Ernährung und Medizin

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Gesundheitsstörungen

 

Vaccinium corymbosum
 
Amerikanische Heidelbeere / Kulturheidelbeere / Gartenheidelbeere

 

 

Botanische Merkmale


 

Die Amerikanische, Garten - oder Kultur - Heidelbeere ist ein sommergrüner, bis 2 m hoher Strauch. Die Blütenkronblätter sind zu Glöckchen verwachsen. Die runden, bis zu 1 cm groß werdenden Beeren haben eine je nach Sorte hell- bis dunkelblaue Schale und helles Fruchtfleisch von bei Vollreife süßlichem Geschmack.

Früchte der Amerikanischen Heidelbeere
Blütenh der Amerikanischen Heidelbeere

 

 

Anbau der Pflanze [2]


 

Der Standort für Amerikanische Heidelbeeren sollte vollsonnig sein. Sie benötigen für gesundes Wachstum die Anwesenheit bestimmter Pilze an ihren Wurzeln. Diese wiederum sind auf lockeren, sauren, humosen, ständig leicht feuchten und Luft - durchlässigen Boden angewiesen. Dessen pH - Wert sollte für die meisten Heidelbeersorten zwischen 4,0 und 5,0 liegen. Weniger saure oder alkalische Böden, auf denen die Pflanzen ausbleichende Blatt - Färbung (Chlorose) und Ertragsminderung zeigen, können mit Torf angesäuert werden. Die Verwendung von Aluminiumsalz hierfür sollte wegen der Gefahr erhöhter Aluminium - Gehalte der Beeren unterbleiben. In Gegenden mit neutral oder alkalisch reagierenden Böden kann auch eine Pflanzgrube ausgehoben, mit Mulch - oder Teich - Folie seitlich ausgekleidet und mit einem Gemisch aus Torf, Sand und Nadelbaum - Rindenmulch gefüllt werden. Der Boden der Grube muss zwecks Wasser - Abzug unbedeckt bleiben. Alternativ zur Grube kann auch ein Mörtel - Kübel aus dem Baumarkt zum Einsatz kommen. Zum Gießen sollte nur Karbonat / Hydrogenkarbonat - armes, umgangssprachlich "Kalk - armes", Wasser verwendet werden, um nicht die Bodensäuren zu neutralisieren. Zu reichliche Stickstoff - Düngung bewirkt Abnahme von Frucht - Ertrag und - Aroma und bewirkt ebenfalls eine Zunahme der Aluminium - Konzentration in den Beeren [1]. Bei Anreicherung des Bodens mit Cellulose - reichen und zugleich Protein - armen Substraten, zum Beispiel Holz - Häckseln, können diese abbauende Mikroorganismen dem Boden so viel Stickstoff entziehen, dass die Heidelbeerpflanzen in einen Mangel - Zustand geraten. Dann ist die vorsichtige Gabe eines Stickstoff - Düngers angebracht. Generell sollten nur mit Wasser sauer reagierende Düngemittel eingesetzt werden.

Obwohl die Pflanzen selbstfruchtbar sind, fördern mehrere benachbart stehende gegenseitig ihren Frucht - Ansatz. Die Frucht - Reife erstreckt sich über mehrere Wochen, so dass bei einem Erntegang jeweils die aktuell reifen Früchte herausgepflückt werden müssen.

Folgende Sorten von Amerikanischen Heidelbeeren werden kommerziell angeboten:

 

Bluecrop Früchte Ende Juli bis Ende August reifend, groß, aromatisch.
Coville Niedrig bleibend. Früchte im August reifend, groß, süßsauer, aromatisch.
Darrow Niedrig bleibend. Früchte im August reifend, groß, süßsauer, aromatisch.
Duke Früchte ab Ende Juli reifend, groß, fest, süß, aromatisch.
Goldtraube Früchte Mitte Juli bis Mitte August reifend, groß, süß.
Patriot Früchte Anfang bis Mitte Juli reifend, mittel bis sehr groß, sehr aromatisch.
Top Hat Niedrig bleibend. Früchte Ende Juli bis Ende August reifend, groß.

 

 

Warnhinweise


 

Bodennah reifende Früchte sind besonders anfällig gegen eine Kontamination mit Krankheitserregern aus tierischen und menschlichen Ausscheidungen [5]. Damit muss auch bei kommerziell angebotener, frischer und tiefgekühlter, vielleicht auch getrockneter Ware gerechnet werden. Solche Beeren sollten daher vor dem Verzehr zumindestens gründlich gewaschen werden. Wirksamer zur Senkung eines Infektionsrisikos ist Aufkochen der Früchte, wobei aber möglicherweise pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe zerstört werden. Auch der Anbau in eingefriedeten Gärten bietet einen gewissen Schutz, der allerdings durch eine verschmutzte Umgebung und Insekten als Übertrager von Erregern zunichte gemacht werden kann.

Auf Stickstoff - reichen Böden muss mit erhöhten Aluminium - Gehalten der Beeren gerechnet werden [1]. Aluminium kann dialysierten Personen gefährlich werden und wird als Faktor bei krankhaftem Verlust der Denkfähigkeit (Demenz) im Alter, allerdings kontrovers, diskutiert.

 

 

Inhaltsstoffe


 

Die Inhaltsstoff - Gehalte von Früchten sind allgemein abhängig von den Umwelt - Bedingungen am Wuchsort der Pflanze, dem Witterungsverlauf während der Reife und dem Reife - Stadium; veröffentlichte Werte variieren zudem je nach zur Analyse angewandter Methode und je nach der sie anwendenden Arbeitsgruppe [3][4]. Sie erlauben daher nur einen ungefähren Vergleich zwischen verschiedenen Frucht - Arten.

 

Inhaltsstoffe von Vaccinium corymbosum / Amerikanische Heidelbeere
Mengen bezogen auf 100 g essbaren Anteil frischer Früchte
 
Substanz/en
 
Bereiche der Werte
 
Protein  
Fett   -   g
Zucker und Stärke   -   g
Ballaststoffe   -   g
Resorbierbare organische Säuren   -   g
 
Bor   -   mg
  -   g
Chlor   -   mg
Eisen   -   mg
Fluor   -   mg
Kalium   -   mg
Kupfer   -   mg
Magnesium   -   mg
Mangan   -   mg
Natrium   -   mg
Nickel   -   mg
Phosphor   -   mg
Silizium   -   mg
Vanadium   -   mg
  -   mg
 
Carotinoide   -   mg
Vitamin E   -   mg
Vitamin B 1   -   mg
Vitamin B 2   -   mg
Nicotinamid   -   mg
Pantothensäure   -   mg
Vitamin B 6   -   mg
Biotin   -   mg
Folsäure   -   mg
Vitamin C   -   mg
 
Purine als Harnsäure   -   mg
Tannine   -   g

Weitere Daten sind in den oben angegebenen Quellen zu finden. Aus Gründen der Einheitlichkeit sind sind in obiger Tabelle auch die Anionen bildenden Elemente unter ihrem Element - Namen eingetragen statt wie üblich unter ihrem Anion - Namen, also zum Beispiel Chlor statt Chlorid.

 

 

Medizinische und pharmakologische Wirkungen


 

Eine 1989 begonnene, 18 Jahre dauernde Studie unter Leitung von Eric B. Rimm, Harvard Medical School, Boston, mit 93600 Probandinnen im Alter von 25 bis 42 Jahre bei Studienbeginn hat gezeigt, dass regelmäßiger Verzehr von mindestens 3 Portionen Erdbeeren oder Heidelbeeren pro Woche statistisch mit einer um 32 % geringeren Herzinfarkt - Rate verknüpft ist im Vergleich zu Frauen, die solche Beeren seltener verzehrt hatten, unabhängig von den Risiko - Faktoren Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen und Alkohol - Konsum [6].

 

 

Quellen und Anmerkungen


 

1. Nilsson, N. / Lindahl, O.: The effect of nitrogen fertilization on forest blueberries. In: Nutrition and Health 1986; 4 (3): 151 - 153.
2. Thiel, D.: Ein blaues Wunder erleben. In: Nassauische Neue Presse 05. September 2009: KuS 10.
3. Moeck, S.: Vaccinium. In: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, Band 6: Drogen P - Z. Hänsel, R. / und Andere (Hg.) Springer-Verlag: Berlin ... 1994 (5. Auflage): 1051 - 1067.
4. Food Composition and Nutrition Tables. Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (Ed.) medpharm Scientific Publishers: Stuttgart 1994 (5. Auflage).
5. Zum Beispiel Fuchsbandwurm und anderen Parasiten, Tollwut -, Hepatitis - und Hanta - Viren, Toxoplasmose - Erreger.
6. Erdbeeren gegen Infarkt. In: Bild der Wissenschaft 2013; (4): 9.

 

 

 

Zuletzt aktualisiert am 02.06.2013
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