Früchte

in Ernährung und Medizin

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Gesundheitsstörungen

 

Pyrus
 
Birne / Nashi

 

 

Die Gattung


 

Die Gattung Pyrus ist Mitglied in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).

Die Früchte von Birne und Nashi sind nach der Ernte bei maximal 6 ° C und hoher, aber nicht zur Betauung führender Luft - Feuchte (80 bis 90 % relative Feuchte) je nach Sorte bis zu einige Wochen lang lagerbar.

Die Inhaltsstoff - Gehalte von Früchten sind allgemein abhängig von den Umwelt - Bedingungen am Wuchsort der Pflanze, dem Witterungsverlauf während der Reife und dem Reife - Stadium. Veröffentlichte Werte variieren zudem je nach zur Analyse angewandter Methode und je nach der sie anwendenden Arbeitsgruppe [2]. Sie erlauben daher nur einen ungefähren Vergleich zwischen verschiedenen Frucht - Arten.

Bodennah reifende Früchte und Fallobst sind besonders anfällig für eine Kontamination mit Krankheitserregern aus tierischen und menschlichen Ausscheidungen [1]. Damit muss auch bei kommerziell angebotener, frischer und tiefgekühlter Ware gerechnet werden. Solche Früchte sollten daher vor dem Verzehr zumindestens gründlich gewaschen werden. Wirksamer zur Senkung eines Infektionsrisikos ist Aufkochen der Früchte, wobei aber möglicherweise pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe zerstört werden. Auch der Anbau in eingefriedeten Gärten bietet einen gewissen Schutz, der allerdings durch eine verschmutzte Umgebung und Insekten als Übertrager von Erregern zunichte gemacht werden kann.

Die Einträge in der folgenden Liste führen als Links zu den Arten oder Hybriden der Gattung:

 

 

Pyrus communis L. em. Gärtn. [Pyrus domestica Med.]


Birne


 

 

Birnen der Sorte Williams Christ

     

Auch bei gleichem Zucker - Gehalt schmecken reife Birnen wegen geringerem Säure - Gehalt süßer als Äpfel. Das Bild links zeigt Früchte der Sorte "Williams Christ" [5].

Birnen - Bäume sind in der Regel selbststeril; dann müssen für einen Frucht - Ansatz mindestens 2 verschiedene Sorten, die sich gegenseitig befruchten, gepflanzt werden, wenn nicht schon geeignete Befruchtersorten in der Umgebung stehen. Welche Sorten welche anderen befruchten können und selbst zur Befruchtung benötigen, ist, ebenso wie das Eigenschaftsprofil einer Sorte, Baumschulkatalogen und anderen Veröffentlichungen zum Obst- und Gartenbau zu entnehmen. Ergänzend dazu hier einige Zusatzinformationen zu einzelnen Sorten (P = Pflückreife; L = Lager- und Genießbarkeit; Zahlen bezeichnen die Monate, A = Anfang, M = Mitte, E = Ende):

 

Wilde Eierbirne
Fischhäckerin
Hosenbirne
P: E 9 bis A 10. Früchte mittelgroß, Zucker - Gehalt bis 15 Prozent, Fruchtfleisch süßherb, teigig. Mittelstarker Wuchs, wenig krankheitsanfällig, anpassungsfähig an unterschiedliche Böden und Klimate.
Alexander Lucas Guter Geschmack auch bei noch festem Frucht - Fleisch. Reich an Steinzellen.
Williams Christ Maximum an Süße und Aroma erst bei vollreifem, weichem Frucht - Fleisch.
Conference Maximum an Süße und Aroma erst bei vollreifem, weichem Frucht - Fleisch.
Gute Luise Bereits mit noch festem Frucht - Fleisch wohlschmeckend.
Bosc´s Flaschenbirne Reich an Steinzellen.
Zwijndrechts Weinbirne Reich an Steinzellen.

 

Auf Quitte veredelte Birne - Pflanzen benötigen einen sauer reagierenden, gut Wasser - leitenden Boden und einen warmen Standort. Schädlich ist aber auch ein zu warmer Standort, zum Beispiel dicht vor einer besonnten Gebäude - Wand in einer ohnehin Wärme - begünstigten Region. Bei Quitte als Unterlage kann die Neigung zur Bildung von Stein - Zellen um das Kern - Gehäuse durch Einhaltung eines sauren Boden - Milieus und eine Bedarf - gerechte Düngung verringert werden.

Die Pflanzen sollten nach dem Setzen gut angedrückt, der Boden aber nicht festgetreten werden. Angießen nach dem Pflanzen ist wichtig. Während des Anwachsens sollte der Boden leicht feucht bleiben; Austrocknung ist ebenso schädlich wie ständige Übernässung. Im Frühsommer werfen Birnen - Bäume einen Teil der angesetzten Früchte ab, wenn ihre Kapazität nicht zur Ernährung aller Früchte ausreicht. Auch Zurückhaltung beim Fruchtansatz nach einem überdurchschnittlichen Ertrag im vorigen Jahr (Alternanz, alternierender Ertrag) ist bei Birnen verbreitet.

Der Erreger Nectria galligena erzeugt an dicken Ästen oder am Stamm wulstige Wucherungen, als Obstbaumkrebs bezeichnet. Begünstigend wirken kühle, feuchte Witterung und Wunden. Geschwulste sollten bis ins gesunde Holz ausgeschnitten, stark befallene Äste mindestens 15 cm unterhalb des Befalls abgetrennt werden. Schnittstellen mit Wundverschlussmittel versiegeln. Schnittgut per Hausmüll entsorgen. Zur Vorbeugung Baumstämme im Winter durch Anstriche gegen Frostrisse schützen. [3]

Früh reifende Sommer - Birnen sind ohne Lagerung Verzehr - reif. Im Frühherbst reifende Sorten sind ebenfalls pflückreif genießbar, aber auch bei kühler Lagerung etwa 1 Monat lagerbar. Spät reifende Winter - Birnen sollten mindestens 1 Monat lang im Lager nachreifen. Die Farbe der Frucht - Schale ist als Reife - Anzeiger weniger zuverlässig als die Farbe der Samen - Kerne: Je stärker die Temperatur - und Sonnenlicht - Schwankung innerhalb eines Tages, desto schneller erfolgt eine Gelb - oder Rot - Färbung. Tiefbraune Farbe der Samen dagegen zeigt die Pflückreife sicherer an. Zusätzlich beschleunigt werden kann die Reife durch gemeinsame Lagerung mit Ethylen - Gas produzierenden reifen Früchten wie Äpfeln oder Quitten. [10]

 

 

Gesundheitliche Wirkungen der Früchte

 

Birnen - Sorten mit besonders vielen harten Steinzellen sind roh wegen Reizung des Verdauungstrakts für an Darm, Gallensystem oder Magen Erkrankte weniger bekömmlich als gekocht.

Wegen des hohen Anteils an Fruchtzucker und Sorbit sowie einem relativ geringen Traubenzucker - Gehalt sind Birnen für an Diabetes Erkrankte geeignet.

Ausschließlicher Verzehr von 1,5 bis 2 kg frischen, reifen, weichen Birnen an 2 Tagen pro Woche über einen längeren Zeitraum hinweg hat sich als wirksam gegen Bluthochdruck erwiesen. Auch zur Anregung der Ausscheidung von im Körper angesammeltem Wasser bei Ödemen können die Früchte verzehrt werden. [4]. Vor solchen Kuren sollte jedoch sichergestellt sein, dass keine Verluste von zur Kreislauf - Regulation benötigten Elektrolyten, zum Beispiel Natrium - Ionen, in gesundheitsgefährdendem Ausmaß zu befürchten sind. Besonders beachten sollten dies unter- oder fehlernährte sowie stark schwitzende Menschen. Auch Gesundheitsstörungen, die eine Beschränkung der Kalium - Zufuhr erfordern, sind Kontraindikationen für solche "Birnen - Tage". Bei trockenem, von Fieber begleitetem Husten wirkt Birnen - Saft kühlend und befeuchtend auf die Rachen - Schleimhaut, ohne die Schleim - Sekretion übermäßig anzuregen [6].

 

 

Pyrus pyrifolia


Japanische Birne / Nashi


 

 

     

Die Art Nashi, deren Name übersetzt "Birne" bedeutet, stammt aus China, ist in Mitteleuropa winterhart und bringt saftigere, süßere und mildere Früchte hervor als die europäische Birne. Nashis wachsen Baum - oder Strauch - artig bis 5 m hoch. Eine Nashi benötigt für vollen Frucht - Ertrag eine zweite Sorte oder eine früh blühende europäische Birne zur Befruchtung. Nashi - Sorten, deren Namen auf "...seiki" enden, haben eine glatte, solche mit der Namensendung "...sui" eine raue Schale. Hier einige Informationen zu einzelnen Sorten (P = Pflückreife; L = Lager- und Genießbarkeit; Zahlen bezeichnen die Monate, A = Anfang, M = Mitte, E = Ende) [7][8][9]:

 

Chojuro Frucht bronzefarben, spät reifend, raufleischig, leicht süß.
Hosui Großer Baum. Frucht - Schale dunkel gefleckt.
Kosui Stark wachsend. Frucht - Schale gefleckt.
Kumoi Frucht mit mildem Aroma.
Nijiseiki Früchte sehr süß. P M IX bis M X.
Shinko Frucht mittelaromatisch.
Shinseiki Frucht aromaschwach.

 

Nashis möchten einen sonnigen, warmen windgeschützten Standort mit tiefgründig lockerem, leicht saurem Boden ohne Dauernässe. Auf Kalk - reichem Untergrund ist eine Nashi anfällig für Eisen - Mangel, der sich im Schadbild der Chlorose äußert. Wegen der frühen Blüte ist ein vor Spätfrost geschützter Standort vorteilhaft. Die Pflanzen sollten nach dem Setzen gut angedrückt, der Boden aber nicht festgetreten werden. Angießen nach dem Pflanzen ist wichtig. Während des Anwachsens sollte der Boden leicht feucht bleiben; Austrocknung ist ebenso schädlich wie ständige Übernässung.

Nashi - Birnen gelten als weniger anfällig für Birnengitterrost als europäische Kultur - Birnen, sind aber wie Diese durch Feuerbrand gefährdet.

Bei sehr reichem Fruchtansatz bewirkt dessen Verringerung auf 1 bis 2 Früchte pro Büschel eine größere mittlere Frucht - Masse und eine Verringerung der Gefahr einer Ansatz - Pause im Folgejahr. Für optimalen Geschmack müssen die Früchte bis zur Vollreife, erkennbar am Eintritt der Endfärbung sowie an leichter Pflückbarkeit und bestem Geschmack bei noch relativ festem Fruchtfleisch, am Baum bleiben. Überreife Früchte entwickeln ein glasiges, schlecht schmeckendes Fleisch.

Die Früchte von Nashis sind sehr druckempfindlich, sie reifen bei Lagerung nicht nach und ihre Schale hat einen herben Geschmack.

 

 

Kreuzungen


 

     

Nachfolgend Hinweise zu Pyrus - Kreuzungen [9]:

 

Benita Kreuzung aus der Birne - Sorte "General Leclerc" und der Nashi - Sorte "Hosui", Birnengitterrost - anfällig.

 

 

Quellen und Anmerkungen


 

1. Zum Beispiel Fuchsbandwurm und anderen Parasiten, Tollwut -, Hepatitis - und Hanta - Viren.
2. Food Composition and Nutrition Tables. Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (Ed.) medpharm Scientific Publishers: Stuttgart 1994 (5. Auflage).
3. Wenn der Apfelbaum Krebs hat. In: Kraut und Rüben 2008; (2): 45.
4. Mar, L.: Früchte aus aller Welt. Paracelsus Verlag: Stuttgart 1978 (2. Aufl.).
5. Photo von Atamari, veröffentlicht im Internet: http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Williams_Christ_(atamari).jpg
6. Mitteilung von Christoph - Gérard Stein, Arzt bei der BKK Gesundheit, im November 2009.
7. Eine Birne, die keine ist. In: Kraut und Rüben Februar 2008; (2): 48.
8. Obstbaumschule Kiefer, Sonnengasse 6, 77799 Ortenberg, http://www.obstbaumschule-kiefer.de
9. Mayerhofer, T.: Nashi-Birne. In: Kraut und Rüben August 2014; (8): 27 - 29.
10. Rupp, C.: Köstliche Tafelbirnen. In: Mein schöner Garten September 2016; (9): 80 - 83.

 

Zuletzt aktualisiert am 31.08.2016
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