Früchte

in Ernährung und Medizin

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Pflanzen - Arten
Gesundheitsstörungen

 

Lycopersicon Mill.
[Lycopersicum Hill. / Solanum]
 
Tomate

 

 

Die Gattung


 

Die Gattung Lycopersicon gehört zur Familie der Solanaceae Juss., Nachtschattengewächse, innerhalb der Ordnung Scrophulariales, Braunwurzartige.

Bodennah reifende Früchte sind besonders anfällig für eine Kontamination mit Krankheitserregern aus tierischen und menschlichen Ausscheidungen [2]. Damit muss auch bei kommerziell angebotener, frischer und tiefgekühlter Ware gerechnet werden. Solche Früchte sollten daher vor dem Verzehr zumindestens gründlich gewaschen werden. Wirksamer zur Senkung eines Infektionsrisikos ist Aufkochen der Früchte, wobei aber möglicherweise pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe zerstört werden. Auch der Anbau in eingefriedeten Gärten bietet einen gewissen Schutz, der allerdings durch eine verschmutzte Umgebung und Insekten als Übertrager von Erregern zunichte gemacht werden kann.

Die Inhaltsstoff - Gehalte von Früchten sind allgemein abhängig von den Umwelt - Bedingungen am Wuchsort der Pflanze, dem Witterungsverlauf während der Reife und dem Reife - Stadium. Veröffentlichte Werte variieren zudem je nach zur Analyse angewandter Methode und je nach der sie anwendenden Arbeitsgruppe [3]. Sie erlauben daher nur einen ungefähren Vergleich zwischen verschiedenen Frucht - Arten.

Die Einträge in der folgenden Liste führen als Links zu den Arten der Gattung:

 

 

Lycopersicon esculentum
[L. lycopersicum / Solanum esculentum Mill. / S. lycopersicum L.]


Tomate / Paradeiser / Paradiesapfel


 

Tomaten

     

Die grünen Teile einer Tomate - Pflanze sind mit Drüsenhaaren besetzt. Ihre Frucht ist eine Beere. [Photo: Verfasser]

 

Standard - Empfehlungen zum Anbau gelten für durchschnittliche Standort - Bedingungen. Regionale oder lokale Besonderheiten können Abweichungen davon sinnvoll werden lassen. Da in Mitteleuropa Spätsommer und Herbst immer wieder einmal kühl und regnerisch ausfallen, sollte zumindest ein Teil von angebauten Tomaten frühreifend sein, wenn die Pflanzen nicht durch Überdachung des Wuchsortes vor Braunfäule förderndem Regen geschützt werden können.

Wegen der großen Zahl der Sorten wird zu Darstellungen ihrer Eigenschaften und Kultivierung auf andere Quellen verwiesen [6][7][11]. Hier nur einige zufällig gefundene Informationen:

 

Sorten - Eigenschaften [16][17]
Berner Rosen Früchte sehr saftig, weich, süß, druckempfindlich, leicht platzend, sollten mit Schere geerntet und nur einlagig aufbewahrt werden. Fleischtomate ohne Rippen. Pflanze stark wachsend, wärmebedürftig.
Besser Süße, leicht platzende Obsttomate. Pflanze bringt in Mitteleuropa nur im Gewächshaus vollen Ertrag.
Bianca Cherry Früchte weißgelb, sehr süß, etwa 4 g schwer. Sehr wenig anfällig für Braunfäule. Pflanze neigt zum Wuchern.
Cerise gelb Früchte 10 bis 20 g schwer, früh reifend, süß, Säure - arm, geringe Platzneigung. Anfälligkeit für Braunfäule gering, zum Herbst hin zunehmend.
De Berao Früchte rot, oval, dickwandig, trocken, etwas fade. Unterdurchschnittlich anfällig für Braunfäule. Regen fördert auch Anreißen der Früchte am Stiel - Ansatz.
Frembgens Rheinlands Ruhm Früchte mittelgroß relativ platzfest. Pflanze anfällig für Braunfäule.
Golden Currant Früchte 2 cm groß, gelb, rund, sehr saftig, süß ohne herben Beigeschmack, Säure - arm, neigen zum Einreißen am Stiel - Ansatz. Sehr früher Beginn der Frucht - Reife. Geringe Anfälligkeit für Braunfäule.
Harzer Kind Früchte süß - säuerlich, platzfest. Ernte in Mitteleuropa im Freiland ab Mitte August.
Haubners Vollendung Früchte mittelgroß, früh reifend, relativ platzfest. Pflanze bis 2 m hoch, nur wenig Geiztriebe bildend, toleriert auch unregelmäßige Bewässerung.
Humboldtii Früchte 3 bis 4 cm groß. Lachs - farben, mild süß, schmelzend. Ausdünnen des Blattwerks reduziert die geringe Anfälligkeit für Braunfäule weiter.
König Humbert Früchte länglich mit Kanten, Saft - und Säure -arm, halbreif dunkel geflammt, lagerfähig und gut nachreifend. Pflanze in Mitteleuropa relativ wetterfest, reich tragend, bis 2 m hoch.
Lämpchen Früchte gelb, oval, gut schmeckend. Unterdurchschnittlich anfällig für Braunfäule. Regen fördert Anreißen der Früchte am Stiel - Ansatz.
Matina Kartoffelblättrige Sorte mit lockerer Belaubung und früher Frucht - Bildung. Früchte mittelgroß, rund, leuchtend rot. Unter den älteren Sorten eine der besonders für das Freiland geeigneten. Nach Erfahrung des Verfassers werden die Jungpflanzen weniger von Blattläusen befallen als die mancher moderner Sorten.
Mikado Früchte süßlich, abgeplattet, leicht gerippt, mittelgroß. Sehr gut schmeckende Fleischtomate. Pflanze kartoffelblättrig, anfällig für Braunfäule, bis 1,7 m hoch.
Pinkfarbene Wildtomate Früchte 1,5 cm groß, Lachs - rot, würzig, saftig, fest, sehr geringe Platzneigung. Wächst auch auf Sand - reichem Boden gut, sehr geringe Anfälligkeit für Braunfäule.
Resi Gold Früchte glänzend rot, Saft - reich, rund, etwa 3 cm groß. Wegen Neigung zum Einreißen am Stiel - Ansatz Ernte mit Stiel empfohlen. Geringer Frucht - Ansatz. Ertrag steigerbar durch Wachsenlassen bis einige m Höhe. Benötigt viel Platz für Wurzeln und Licht. Sehr geringe Anfälligkeit für Braunfäule.
Ribesoides Früchte rot, 2 cm groß, sehr aromatisch, süß, saftig, beginnen früh zu reifen, sind etwas platzanfällig. Pflanze wird bei Dauernässe von Braunfäule befallen, regeneriert sich aber gut.
Tarasenko Früchte rot, Herz - förmig, zahlreich ansetzend. Mittlere Anfälligkeit für Braunfäule.
Timos Nach Erfahrung des Verfassers weniger geeignet für Biozid - freie Anzucht.

 

Tomaten - Samen keimen bei 20 bis 22 ° C in 8 bis 10 Tagen. Erhält jedes Samenkorn einen Einzeltopf, war zwar die Arbeit für nicht aufgegangene Saat umsonst, dafür wird aber Pikierarbeit eingespart. Nach der Keimung sollten Tomaten - Pflänzchen in Innenräumen sonnig, aber an unter 20 ° C warmer Luft weiterwachsen. Die Gewöhnung an die Außenluft sollte im Halbschatten erfolgen. Tiefersetzen beim Umpflanzen so, dass das unterste Blatt an die Erdoberfläche reicht, fördert die Wurzelbildung am Stängel. Bei einer veredelten Pflanze muss jedoch die Veredelungsstelle oberhalb der Erdoberfläche bleiben, da sonst die Edelsorte Wurzeln schlägt und dann nicht mehr durch die Resistenz der Unterlage vor aus dem Boden kommenden Krankheitserregern geschützt ist. Wegen ihrer Frost - Empfindlichkeit dürfen in Europa Tomaten - Pflanzen erst nach den letzten Frühjahrsfrösten ungeschützt ins Freiland. Als Abstand zwischen den Pflanzstellen wird zwecks ausreichender Belichtung und Belüftung 60 cm empfohlen.

Einzelexemplare kultivierter Tomaten, die sich von anderen Individuen der gleichen Sorte durch besonders gute Frucht - Qualität oder Gesundheit abheben, können über Geiztriebe vermehrt werden unter Beachtung sortenschutzrechtlicher Bestimmungen.

Tomaten - Pflanzen treiben in lockerem, Kalk - haltigem und nährstoffreichem Boden bis zu 80 cm tiefe Wurzeln. Ausreichende Versorgung mit Kalium und Magnesium steigert das Aroma der Früchte. Das Trockenhalten der Blätter beim Gießen hilft bei der Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten. Während der Frucht - Reife steigert sparsames Gießen den Geschmack und die Platzfestigkeit. Reifende Früchte sollten von Blättern beschattet werden, was die Festigkeit und den Geschmack erhöht.

Als günstige Vorkultur gilt Spinat und als dem Gedeihen förderliche Nachbarpflanzen werden Basilikum, Tagetes, Petersilie, Sellerie, Lauch, Buschbohnen und Kohl - Gewächse genannt. Kartoffeln sind wegen ihrer Empfänglichkeit für die Kraut- und Braunfäule als Nachbarn ungeeignet. Auch Rote Bete, Erbsen und Fenchel sollten Tomaten nicht zu nahe kommen. [5][10].

Zur Kultivierung von Tomaten in Töpfen werden folgende Regeln genannt [8]: Das Gefäß sollte etwa 10 L Inhalt fassen. Mehr Volumen kann Wurzelfäulnis begünstigen, weniger erfordert häufigeres Gießen. Der Standort sollte warm sein, zum Beispiel nahe Gebäuden, aber ohne intensive Besonnung. Schutz vor Mittagssonne kann auch ein Baum oder ein Sonnenschirm geben. Wöchentliche Gaben eines kurzfristig wirkenden Düngers soll geeigneter sein als seltene Verabreichung eines Langzeitdüngers, bei dem die Nährstoff - Freisetzung abhängig von Temperatur und Bodenfeuchte ist.

Hier einige Erfahrungen von auf Tomaten - Kultivierung spezialisierten Gärtner/inne/n [21]:

Melanie Grabner, Betrieb "Lilatomate", http://www.lilatomate.de: Empfohlen wird ein Mindestabstand zwischen den Einzelpflanzen von 0,7 m, optimal seien 0,8 bis 1 m. Vom Entspitzen im Herbst wird abgeraten, da auch diese grünen Teile zur Ernährung der Früchte beitragen. Zur Samen - Gewinnung von samenfesten Sorten sollten früh in der Ernte - Saison Früchte von besonders gesunden Pflanzen verwendet werden.

Jörn Meyer, Betrieb "Die Glückstädter", http://www.tomatenmitgeschmack.de: Wichtig ist Windschutz für Tomaten und im Gewächshaus zum Schutz vor hoher Luft - Feuchte morgendliches Gießen, wenn tagsüber gut gelüftet werden kann. In der Anwachsphase wird reichliches, später selteneres (1- bis 2-mal / Woche) Wässern empfohlen, wobei mit erneutem Gießen bis zu ersten leichten Welke - Zeichen gewartet werden sollte.

Erich Stekovics, Schäferhof, Burgenland, Österreich, http://www.stekovics.at: In diesem Betrieb wird auch bei großer Hitze auf das Wässern der Tomaten - Pflanzen verzichtet. Diese bilden daher bis zu 2 m Tiefe reichende Wurzeln. Im trockenen, warmen Sommer - Klima dieser Region kann auch das Aufbinden und Ausgeizen entfallen, die Pflanzen dort wachsen am Boden liegend üppig. Für kühleres und feuchteres Klima sowie Gewächshaus - Kultur wird aber traditionelle Pflege empfohlen. Zum Aufbinden sollten Stützvorrichtungen eingesetzt werden, die ein Belassen aller Seitentriebe und Blütenstände einer Pflanze ermöglichen.

Marianne Scheu - Helgert, LWG Bayern, http://www.lwg.bayern.de: Im örtlichen Klima von Veitshöchheim hat sich ein vor Regen geschützter Standort für Tomaten als deutlich günstiger erwiesen als ein Regen - exponierter. Auch Stab - Tomaten können unter einer Überdachung als Ampelpflanzen mit Hängewuchs kultiviert werden. Im Jahr 2016 werden die samenfesten Sorten "Primabella" und "Primavera" als besonders widerstandsfähig empfohlen. Wird, in Einzelgaben aufgeteilt, morgens so viel bewässert, dass die Feuchte bis 20 cm tief in den Boden eindringt, kann Dies für eine Woche ausreichen.

Irina Zacharias, Betrieb "Irinas Tomaten", http://www.irinas-tomaten.de: Wichtig zur Anregung tief reichender Wurzel - Bildung ist der Einsatz hoher Anzucht - Gefäße. Beim Umpflanzen kann so tief gesetzt werden, dass die untersten Blätter dicht über dem Boden stehen. Am endgültigen Standort, hier in der Oberpfalz, wird mit abnehmender Häufigkeit gewässert und ab Hochsommer gar nicht mehr. Dies mindert zwar Ertrag und äußerliche Beschaffenheit der Früchte, aber zugunsten eines besseren Geschmacks.

 

Tomaten - Schädigungen [19][20]
Art der Störung Schadursache und -bild Abhilfe

Aufplatzen der Früchte

Platzschäden unabhängig vom Entwicklungsstand der Früchte, wenn Wasser - Zufuhr über die Wurzeln die Wasser - Abgabe über die Blätter übersteigt [12]. Risiko - Faktoren: Starke Besonnung, kleinstfrüchtige Sorte, dünne Frucht - Schale, Überdüngung mit Stickstoff, starkes Entblättern und Ausgeizen sowie spätes Ausbrechen der Triebspitze. Regelmäßiges und eine Mindestbodenfeuchte sicherstellendes Gießen sowie Schutz vor Regen. Belassen des obersten Geiztriebs verringert die Platzgefahr.
Blattrollen Siehe Löffelblättrigkeit. Siehe Löffelblättrigkeit
Bodenälchen Kümmerwuchs, faule Früchte, erhöhte Trockenheitsempfindlichkeit, an Wurzeln kleine Gallen. Tomaten nur im mehrjährigen Abstand am gleichen Standort ziehen. Veredelte Pflanzen sind resistent gegen die Älchen.
Blütenendfäule Überdüngung mit Kalium, Calcium - Mangel, unregelmäßige Wasser - Versorgung. An Früchten dunkle Flecke im Bereich der Blüten - Reste. Ausgewogene Düngung, Boden mulchen, oberirdische Pflanzen - Teile trocken halten.
Dürrflecken - Krankheit Pilz - Infektion. Schadbild ähnlich Kraut - und Braunfäule, aber Früchte weich und faulig. Wie bei Kraut - und Braunfäule.
Echter Mehltau Pilz - Infektion, vor allem in trockenwarmer Gewächshaus - Luft. Weißer Belag oder gelbe Flecke auf Oberseite und Pilz - Flecke auf Unterseite von Blättern, die später vertrocknen. Frischluft - Zufuhr, Entfernung befallener Pflanzen - Teile.
Grünkragen an Früchten Übersonnung, Überhitzung, Stickstoff - reiche Düngung, Kalium - Mangel. Um den Stiel - Ansatz einer Frucht helle harte Zone. Vermeidung der Ursachen.
Korkwurzelkrankheit Pilz - Infektion. Kümmerwuchs, faule Früchte, erhöhte Trockenheitsempfindlichkeit, Wurzeln verdickt mit Kork - artiger Rinde. Tomaten nur im mehrjährigen Abstand am gleichen Standort ziehen.
Kraut- und Braunfäule Mikropilz Phytophtora infestans, dessen Sporen durch trockene und heiße Luft inaktiviert werden, bei mäßiger Wärme aber ein mehrstündig nasses Blatt infizieren. Pilz - Sporen durch Wind verbreitet. Schadbild abhängig von Tomatensorte: Zuerst an älteren Blättern graugrüne, später braunschwarze Verfärbung. Oder: Junge Blätter braun und verkrümmt. Oder: Am Stängel graugrüne, später braune Flecke. Oder: Frucht - Fleisch braun, glasig, hart, mit Fäulnis - Aroma. Pflanzen vor Niederschlag - Wasser, Benetzung beim Gießen, feuchter Luft unter Schutz - Gehäusen und, vor allem im Herbst, Tau schützen. Infizierte Pflanzen können sich erholen, wenn sie vor anhaltendem Niederschlag geschützt und Blätter oder Früchte mit Befallssymptomen vom Standort entfernt werden. Kultivierung nahe Kartoffeln (Infektionsherde), Kompostierung infizierter Pflanzenteile und wiederholter Anbau am selben Standort fördern die Verbreitung. Vorbeugung: Entfernung von Seitentrieben nur bei warmem, trockenem Wetter, Mulchen des Standorts, Desinfektion potentiell infizierter Kultivierungshilfen (Stützstäbe, Schnüre, Schneidwerkzeug). [1][5] Petersilie - Pflanzen als Unterwuchs wird eine Braunfäule hemmende Wirkung zugeschrieben [14].
Löffelblättrigkeit Nach oben eingerollte Blätter. Mögliche Ursachen: Trockenheit, Boden - Versalzung, Überdüngung. Wegen verstärkter Haftung von Wasser sekundär Pilz - Infektion möglich. Ursachen - Vermeidung.
Mottenschildlaus Klebriger Belag auf Blättern, der später Mehl - und Ruß - artig wird, auf Blatt - Unterseite weiße, 2 mm große Insekten. Sellerie als Fernhaltemittel, im Schutz - Haus Luft - Temperatur senken, Schlupfwespen.
Rostmilben - Befall Tomaten - Rostmilbe (Aculops lycopersici), etwa 0,2 mm groß. Vergilbte und verdrehte Blätter sowie wie mit Rost überzogen aussehende Stängel. Untere Blätter zuerst betroffen. Befallene grüne Früchte werden braun und zeigen Risse. Da die Milbe durch Gift - Abscheidung die Abwehrkraft einer Pflanze schwächt, kommt es leicht zu einer Ansiedlung weiterer Schadorganismen wie Spinnmilben. Bevorzugter Aufenthaltsort der Tiere ist der Blatt - Rand. Sie sind Wärme - liebend und tolerieren feuchte Hitze. Daher begünstigt das Kleinklima in Tomatenhäusern einen Befall. [19] Natürliche Feinde der Rostmilben sind Raubmilben.
Samtfleckenkrankheit Pilz - Infektion. Gelbe Flecken auf Blättern, an deren Unterseite graugrüner oder brauner Pilz - Belag, an Früchten eingesunkene faulige Flecke. Wie bei Kraut- und Braunfäule.
Überhitzung der Wurzeln Welke trotz feuchter Erde. Pflanzen vor zu intensver Besonnung schützen.
Verfärbungen an älteren Blättern Magnesium - oder Kalium - Mangel. Früchte können ohne Auffälligkeiten bleiben. [18] Ursachen - Vermeidung.
Weiße Fliege Siehe Mottenschildlaus. Siehe Mottenschildlaus.
Welke Mikropilz Fusarium oxysporum lycopersici, befällt auch andere Nachtschattengewächse wie Paprika. Welke Blätter bei normal erscheinenden Wurzeln. Pilz - fördernd sind gut wasserdurchlässiger, dauerfeuchter und sauer reagierender Boden, Luft - und Boden - Temperaturen um 28 ° C, Stickstoff - und Phosphor - Mangel, Kalium - reiche Düngung, auch organische, geringe tägliche Belichtung einer Pflanze. Hemmend auf den Pilz wirken Boden - Temperaturen unter 20 und über 34 ° C. Sporen bleiben im Boden bis 10 Jahre lang infektiös, werden über Boden - Material und Samen infizierter Pflanzen verbreitet. [17] Mehrjährige Anbau - Pause.

 

Das Hantieren an nassen Pflanzen erhöht stark das Risiko einer Pilz - Infektion allgemein.

Im Herbst können bei sonniger und warmer Witterung Fruchtstände mit unreifen Tomaten im Außenbereich regengeschützt aufgehängt werden. Bei Außentemperaturen unter 12 ° C reifen noch grüne Tomaten im Freiland nicht mehr aus. Dann können die Früchte einlagig in 18 bis 22 ° C warmen Innenräumen zum Nachreifen ausgelegt werden; Licht ist hierzu nicht notwendig. Der Bestand sollte regelmäßig auf verderbende Exemplare kontrolliert werden. [4]

 

Gesundheitliche Wirkungen der Früchte

 

Grüne Teile von Tomaten enthalten Solanin, das gesundheitliche Beschwerden verursachen kann, und sollten daher nicht verzehrt werden.

Tomaten enthalten relativ viel Oxalsäure, deren Anion Oxalat ein möglicher Bestandteil von Nieren- und Blasensteinen ist. Trotz reichlichem Verzehr von Tomaten scheint die italienische Bevölkerung nur normalhäufig an solchen Steinen zu leiden. Die Aufnahme von Oxalat aus der Nahrung kann durch gleichzeitigen Konsum von Calcium - Ionen gehemmt werden durch Bildung von schwer wasserlöslichem und daher im Darm - Inhalt verbleibendem Calciumoxalat. Zeitversetzte Aufnahme von Oxalat und Calcium könnte dagegen eine Stein - Bildung fördern, da beide Stoffe dann erst in Niere oder Blase aufeinandertreffen und dort schwer lösliche Festkörper bilden.

Die Einnahme des Tomaten - Inhaltsstoffs Lycopin und hohe Gehalte an diesem im Blut waren in mehreren Studien statistisch mit einem erniedrigten Risiko für Prostata - Krebs verknüpft. Experimentell hemmt Lycopin die Vermehrung von Prostata - Krebs - Zellen. Auch klinisch zeigt die Substanz günstige Wirkung bei Patienten mit Prostata - Krebs oder fortgeschrittenem Intraepithelkrebs dieses Organs. Unter Einnahme eines Lycopin - Präparats über 6 Monate nahm der Gehalt des Serums an Prostata - spezifischem Antigen (PSA), einem Indikator für Erkrankungen der Prostata, ab und das Prostata - Volumen blieb gleich. Unter Placebo - Einnahme blieb der PSA - Pegel gleich und nahm das Prostata - Volumen zu. [9]

Im Rahmen einer an der Universität von Toronto durchgeführten Studie reagierten Frauen im Alter von 50 bis 60 Jahren auf 1 Monat lang praktizierte Lycopin - arme Ernährung mit verstärktem Abbau von Knochen - Substanz. Im Anschluss daran erwies sich bei dem Teil der Probandinnen, die nunmehr täglich Lycopin - haltigen Fruchtsaft zu sich nahmen, der Knochen - Abbau verlangsamt im Vergleich zu den Studienteilnehmerinnen, die ein Lycopin - freies Placebo - Getränk erhielten. [15]

Tomaten können wegen ihres natürlichen Gehaltes an Säuren und Histamin eine Reizung von Haut und Schleimhäuten verursachen. Weniger gefährlich in dieser Hinsicht sollen sein mehlige, gelbe oder weiße Sorten sowie Johannisbeertomaten. Im Unterschied zu einer solchen Pseudoallergie ist eine echte Allergie auf Tomaten selten. Deren Allergene sind hitzestabil und nehmen mit der Frucht - Reife an Menge zu. Es zeigen sich Kreuzallergien gegenüber Birke, Beifuß und Gräsern. Alte Sorten sollen weniger allergen wirken als Neuzüchtungen. [16]

Die Zusammenballung von Blut - Körperchen wird durch einen Tomaten - Inhaltsstoff gehemmt, der von einer Forscher - Gruppe am Rowett Research - Institut in Schottland mit dem Code - Namen P3 benannt wurde. P3 ist konzentriert in der unmittelbaren Umgebung der Samen - Kerne einer Frucht. [22]

 

 

Quellen und Anmerkungen


 

1. Kraut- und Braunfäule an Tomaten. In: Kraut und Rüben 2007; (08): 44.
2. Zum Beispiel Fuchsbandwurm und anderen Parasiten, Tollwut -, Hepatitis - und Hanta - Viren, EHEC - Bakterien, Toxoplasmose - Erreger.
3. Food Composition and Nutrition Tables. Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (Ed.) medpharm Scientific Publishers: Stuttgart 1994 (5. Auflage).
4. Grüne Tomaten im Haus nachreifen. In: Kraut und Rüben 2007; (10): 50.
5. Bohl, G.: Tomaten / Alte Landsorten. In: Kraut und Rüben 2008; (2): 34 - 35.
6. "Sortenbuch 2006 - 2009" [Liste mit etwa 2000 Sorten von Tomaten und anderen Gemüse - Arten] erhältlich gegen Einsendung von EUR 5,- bei: SamenArchiv, Waldstraße 40, 90596 Schwanstetten [Stand Februar 2008].
7. Siehe auch Angaben zu Sorten - Eigenschaften auf Sites von Tomaten - Liebhaber/inne/n, in Internet - Shops und in Katalogen des Gartenbedarf - Handels:
8. Tomaten für den Topf. In: Mein schöner Garten Juni 2008; (6): 68.
9. Schwarz, S. / et al.: Lycopene inhibits disease progression in patients with benign prostate hyperplasia. In: The Journal of Nutrition 2008; 138: 49 - 53.
10. Alles Tomate! In: Kraut und Rüben 2009; (3): 10 - 15.
11. Schecker , Michael: Michaels Tomaten und Paprika Website. Internet - Adresse: http://www.michaels-tomaten.de/
12. Warum platzen meine Tomaten auf? In: Kraut und Rüben 2009; (7): 54.
13. Bohl, G.: 10 robuste Tomaten. In: Kraut und Rüben April 2010; (4): 20 - 23.
14. Gemüse und Kräuter. In: Mein schöner Garten Juli 2011: 60.
15. Knochennahrung. In: Alverde Mai 2011; (5): 33.
16. Tomaten unbeschwert genießen. In: Kraut und Rüben August 2012; (8): 24.
17. Tomatenwelke: Wie wird man den Pilz wieder los? In: Kraut und Rüben Januar 2014; (1): 22.
18. [Fragen an die Redaktion] In: Mein schöner Garten Juli 2015; (7): 70.
19. N. N.: Schlappe Tomaten. In: Kraut und Rüben November 2015; (11): 31.
20. Was fehlt meiner Tomate?. In: Kraut und Rüben Juli 2016; (7): 30 - 33.
21. Bauer, Ute: Die Tricks der Tomaten-Profis. In: Kraut und Rüben August 2016; (8): 38 - 41.
22. Tomaten machen Blut flüssig. In: Apotheken Umschau Januar A 2001; (A 1): 56.

 

Zuletzt aktualisiert am 02.02.2017
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