Früchte

in Ernährung und Medizin

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Gesundheitsstörungen

 

Cydonia
 
Quitte

 

 

Die Gattung


 

     

Die Einträge in der folgenden Liste führen als Links zu den Arten oder Hybriden der Gattung:

 

 

Cydonia japonica


Japanische Quitte / Feuerbusch / Wilde Quitte


 

Die Früchte dieser Art sind genießbar.

 

 

Cydonia oblonga Mill.


Echte Quitte


 

Die Strauch - oder Baum - artig wachsende Echte Quitte, Angehörige der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), wird 2 bis 5 m hoch. Ihre Blattknospen sind flaumig behaart; die Blätter eiförmig, oberseits glänzend und unterseits filzig behaart. Die Kultursorten werden meist auf spezielle Quittenklone veredelt, seltener auf Crataegus - oder Sorbus - Unterlagen. Zwischen Pflanzung und Beginn des Fruchttragens können 4 bis 8 Jahre vergehen. Die ab dem Spätfrühling erscheinenden und daher wenig Spätfrost - gefährdeten Kelchblüten tragen bis 5 cm lange, weiße bis rosa Blütenblätter und violette Staubgefäße. Die bis 1/2 kg schwer und 15 cm groß werdenden Früchte sind von einem mit zunehmender Reife lichter werdenden Flaum bedeckt. Das Kerngehäuse enthält pro Kammer 6 bis 8 Kerne. Harte Steinzellen im Fruchtfleisch treten verstärkt nach Trockenperioden auf. Nach der äußeren Form der Früchte werden Apfel - (var. maliformis) und Birnen - Quitten (var. oblonga) unterschieden. Erstere sind tendenziell trockener, durch Steinzellen härter und aromatischer, Letztere weicher und ärmer an Steinzellen. Es gibt jedoch weitere Frucht - Formen und eine Pflanze kann verschieden geformte Früchte tragen. Im Mittelmeer - Gebiet reifen die Früchte voll aus. Dann sind sie roh essbar und schmecken süß mit herbem Beigeschmack. Auch die im Handel erhältliche Frucht der Shirin - Quitte aus Südosteuropa oder Asien ist roh genießbar. [1][3][4][6]

Eigenschaften von Quitten - Sorten [1][3][4][5]:

 

Bereczki Starkwüchsige, wärmebedürftige Birnen - Quitte. Ertrag spät, gut und regelmäßig. Früchte sehr groß, goldgelb, leicht befilzt, aromatisch, süß, etwas bitter.
Portugiesische Quitte Kälteempfindliche Birnen - Quitte, aufrecht, stark und dichtästig wachsend, selbstfruchtbar, aber Fremdbestäubung erhöht Frucht - Ansatz. Ertrag früh, reich, regelmäßig. Früchte sehr groß, leuchtend gelb bis strohfarben, behaart, aromatisch, saftig, reifend von Oktober bis November. Fruchtfleisch wird beim Kochen dunkelrot.
Champion Robuste Birnen - Quitte. Früchte früh reifend, klein, kugelig bis bauchig, gerippt, dicht beflaumt, stark duftend.
Vranja Selbststerile Birnen - Quitte; benötigt zur Fruchtbildung andere Sorte als Bestäuberin. Fruchtreife früh, bis in den Frühwinter. Feinkörniges, weißes, Zucker - reiches Fruchtfleisch.
Riesenquitte von Leskovac Kältetolerante, selbststerile Apfel - Quitte. Früchte sehr groß, spät reifend, weißfleischig, gefurcht.
Konstantinopeler Sehr kälte-, krankheits- und schädlingstolerante, mittelstark und buschig wachsende Apfel - Quitte. Guter Pollenspender für andere Sorten. Ertrag früh, regelmäßig und hoch. Früchte mittelgroß bis groß, hellgelb, wulstig, beflaumt. Fruchtfleisch saftig, säuerlich und sehr aromatisch. Ernte im Oktober.
Randonia Kältetolerant.
Wudonia Kältetolerant.
Cydora Robusta Mittelstark aufrecht wachsende, selbstfruchtbare Birnen - Quitte. Wenig empfindlich gegen Kälte, Mehltau, Blattfleckenkrankheit und Feuerbrand. Ertrag früh und hoch. Keine Riss - Bildung am Stiel - Holz - Ansatz. Früchte auch roh essbar, wenig behaart, mittelgroß, mit leuchtend gelber Farbe und cremegelbem, Steinzellen - armem Fleisch, das kaum verbräunt und dunkelgelben Saft ergibt, aromatisch, süß - sauer, erntereif Ende September, kühl lagerbar bis Dezember.
Sobu Mittelstark wachsende, selbstfruchtbare Birnen - Quitte mit sehr großen, die Pflanze windempfindlich machenden Blättern. Früchte sehr groß, goldgelb, wenig befilzt, mit gelblich - weißem Fleisch, dessen Saft sich rötlich färbt, erntereif Anfang Oktober, haltbar bis November. Wenig anfällig für Schorf und Blattfleckenkrankheit.

 

Der Wunsch - Standort von Quitten ist sonnig, windgeschützt, mit lockerem, eher Kalk - armem, mittelfeuchtem Untergrund. Holz und Wurzeln junger Pflanzen sind besonders frostempfindlich, daher wird Pflanzung im Frühjahr empfohlen und zur Förderung eines schnellen Tiefenwachstums der Wurzeln Kleinhalten von konkurrierendem Aufwuchs am Standort. Die von Natur aus lockere Krone muss nach einigen Jahren lediglich von altem Holz und zu dicht wachsenden Zweigen befreit werden, wegen der Frostempfindlichkeit des Holzes möglichst erst im Spätwinter. [1][4]

Die Zeit der Ernte liegt sortenabhängig im September oder Oktober. Zu langes Belassen am Baum verringert Lagerfähigkeit und Aroma und erhöht die Neigung zum Verbräunen. Im Lager sollten Quitten zur vollen Ausbildung ihres Aromas 2 bis 4 Wochen nachreifen. Vor einer Verarbeitung muss der Schalenflaum entfernt werden.

Ein Befall durch den Schadpilz Monilia zeigt sich in braunen welken Blättern und faulenden, eintrocknenden Früchten, die Schadstellen duften nach Bittermandel. Die meldepflichtige Erkrankung Feuerbrand verursacht vor Allem während der Blüte Schnelles Verdorren ganzer Zweige, an denen Blätter und Blüten haften bleiben. Blätter und Früchte können von der Blattbräune, verursacht durch einen Schadpilz, befallen werden. Die davon betroffenen Zweige sollten 20 cm weit ins gesunde Holz zurückgeschnitten werde. [1][3]

Ein Mangel an Spurenelementen, vor Allem Eisen - Mangel auf zu Kalk - oder Ton - reichen Böden, ist Ursache einer Chlorose, bei der Blatt - Gewebe zwischen den grün bleibenden Adern sich aufhellt. Abhilfe bringen eine Düngung mit Chelat - gebundenen Spurenelementen, Mulchen des Bodens und Vermeidung von Austrocknung.

In Mitteleuropa zeigen der Wechsel der Frucht - Farbe von Grün nach Gelb und eine leichte Entfernbarkeit des Haarflaums auf der Frucht - Schale den Ernte - Zeitpunkt an. Bei längerem Hängenlassen färbt sich das Fruchtfleisch braun. Eine solche Bräune kann auch Folge schwankender Wasser - Versorgung während der Frucht - Reife sein, daher sollte der Boden nie austrocknen. Bei kühler Aufbewahrung sind intakte Früchte einige Wochen haltbar. Am Baum tolerieren sie bis - 2 ° C, darunter erfrieren und verbräunen sie. [6]

Die Inhaltsstoff - Gehalte von Früchten sind allgemein abhängig von den Umwelt - Bedingungen am Wuchsort der Pflanze, dem Witterungsverlauf während der Reife und dem Reife - Stadium. Veröffentlichte Werte variieren zudem je nach zur Analyse angewandter Methode und je nach der sie anwendenden Arbeitsgruppe [2]. Sie erlauben daher nur einen ungefähren Vergleich zwischen verschiedenen Frucht - Arten. Quitten enthalten generell viel Pektin, einen stark quellfähigen Ballaststoff.

Der Quittenfrucht wird eine heilungsfördernde Wirkung bei Durchfall, Darm - Blutung und Tuberkulose zugeschrieben. [7]

 

 

Quellen und Anmerkungen


 

1. Kögel - Klimt, E.: Quitte. In: Kraut und Rüben 2007; (11): 29 - 31.
2. Food Composition and Nutrition Tables. Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (Ed.) medpharm Scientific Publishers: Stuttgart 1994 (5. Auflage).
3. Quitte (Cydonia oblonga). Veröffentlichung durch die LWG Gartenakademie / Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Stand Januar 2007, im Internet: http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/infoschriften/obst/linkurl_0_19_0_0.pdf
4. Schmidt, J.: Verwertungsobst Quitte. Veröffentlicht durch das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) - Rheinpfalz - / hortigate innerhalb der Site: http://www.agrarinfo.rlp.de/
5. "Cydora-robusta". Veröffentlicht durch die FG Obstbau im Internet: http://www.campus-geisenheim.de/fileadmin/Forschungsanstalt/Gartenbau/Obstbau/pdf-Dateien/Gerema.pdf
6. Die Quitten sind reif! In: Mein schöner Garten Oktober 2015; (10): 56.
7. Mar, L.: Früchte aus aller Welt. Paracelsus Verlag: Stuttgart 1978 (2., unveränderte Auflage): 60 - 61.

 

Zuletzt aktualisiert am 04.02.2016
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