Früchte

in Ernährung und Medizin

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Pflanzen - Arten
Gesundheitsstörungen

 

Capsicum
 
Paprika / Peperoni / Chili

 

 

Die Gattung


 

Gemüse - Paprika       

Capsicum - Arten sind in den Tropen und Subtropen beheimatet. Sie gehören der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) an. In Mitteleuropa blühen die Pflanzen von Juni bis September. Der Kultivierungsstandort sollte einen tiefgründigen, lockeren und humosen Boden aufweisen und eine Besonnungsdauer von täglich mindestens 6 Stunden. Bei Wasser - Gaben sollten eine Benetzung des Laubs und bei getopften Pflanzen ein Stehen in Wasser - gefüllten Untersetzern vermieden werden.

Bei Temperaturen < 5 ° C gehen die meisten Capsicum - Arten ein. Die Pflanzen, auch die Art mit dem Namensteil anuum, lateinisch für einjährig, können in Mitteleuropa unter frostfreien Bedingungen, mindestens bei 10 ° C, an einem hellen Standort überwintert werden, wenn der Boden nur schwach feucht gehalten wird und eine Düngung unterbleibt. Im Februar sollten die Pflanzen in größere Töpfe umgepflanzt und die Triebe stark zurückgeschnitten werden. Der Umzug ins Freie sollte unter allmählicher Steigerung der Dauer des Außenaufenthaltes und der Besonnung erfolgen.

Paprika wächst erst bei Temperaturen > 10 ° C und blüht erst bei > 14 ° C, auch in mitteleuropäischen Wintern in beheizten Räumen. Dort sollten die Pflanzen möglichst hell stehen, vor Zugluft geschützt und in mäßig feuchtem Substrat. In Regionen mit auch im Sommer auftretenden Kälte - Einbrüchen können in Töpfen untergebrachte Pflanzen bei Bedarf in einen geschützten Innenraum gebracht werden. Bei zu warmer oder zu trockener Umgebungsluft wirft Paprika Knospen und Blüten ab. Gegen trockene Luft hilft Besprühen mit Wasser. Auch Überdüngung oder Boden - Trockenheit sowie Temperaturen < 15 ° C provozieren das Abfallen von Blüten. Verbreiteter Grund für mangelhaften Frucht - Ansatz trotz reichlicher Bildung von Blüten ist ein Befruchtungsdefizit. Der vom Wind zu transportierende Pollen bleibt bei hoher Luft - Feuchte an den Staubgefäßen haften und sollte dann mit einem Pinsel übertragen werden. An einem Wind - armen Standort kann bei genügend geringer Luft - Feuchte der Pollen auch durch vorsichtiges Schütteln der Blüten in die Luft befördert werden.

Zur Hemmung eines Befalls durch Blattläuse oder Spinnmilben wird Einsprühen der Pflanzen mit destilliertem Wasser alle 2 bis 3 Tage empfohlen, wobei auch die Unterseiten der Blätter benetzt werden sollten.

[1][5][6]

 

 

Gesundheitliche Wirkungen der Früchte

 

Die Inhaltsstoff - Gehalte von Früchten sind allgemein abhängig von den Umwelt - Bedingungen am Wuchsort der Pflanze, dem Witterungsverlauf während der Reife und dem Reife - Stadium. Veröffentlichte Werte variieren zudem je nach zur Analyse angewandter Methode und je nach der sie anwendenden Arbeitsgruppe [3]. Sie erlauben daher nur einen ungefähren Vergleich zwischen verschiedenen Frucht - Arten.

Nach einer in der Zeitschrift Cell Metabolism veröffentlichten experimentellen Studie an der Third Military Medical University in Chongqing, Volksrepublik China, provoziert die in scharf schmeckenden Paprika - Arten und - Sorten besonders reichlich vorhandene Substanz Capsaicin die Freisetzung von Stickstoff - Monoxid (NO) in den Wänden von Blutgefäßen, was deren Erweiterung bewirkt und infolge Dessen auch eine Senkung des Blut - Druckes [2]. In milder schmeckenden Chili - Sorten hat eine dem Capsaicin chemisch ähnliche Verbindung ein ähnliche Wirkung auf den Blut - Druck. Dies passt zu der Beobachtung, dass Bevölkerungen, in denen Chilis reichlich konsumiert werden, Blut - Hochdruck weniger verbreitet ist.

Laut einer Studie der Universität Hongkong bewirkt Dauerkonsum scharfer Paprika - Früchte eine Senkung erhöhter Blut - Cholesterin - Werte [4].

Durch Anregung der Magensaft - Produktion sind scharfe Paprika auch bei Verdauungsstörungen durch Magensaft - Unterproduktion therapeutisch wirksam [4]. Bei einer zu intensiven Magensäure - Produktion oder bei entzündeter Magen - Schleimhaut sind solche Früchte allerdings kontraindiziert.

Capsaicin ist auch wirksamer Bestandteil von pharmazeutischen Zubereitungen zur äußerlichen Anwendung bei Rheuma und Nerven - Schmerz (Neuralgie).

Die Geschmacksempfindung "Scharf" soll allgemein die Ausschüttung von stimmungsaufhellenden Stoffen im Körper steigern [4].

Im Labor - Versuch hat sich Capsaicin, neben dem Duft - Stoff Helional, als wirksam gegen Brust - Krebs - Zellen einer besonders aggressiven Art erwiesen. Vermehrung und Beweglichkeit der Zellen wurden gehemmt, die Rate der Zellzerstörung stieg an. [7]

 

 

Capsicum anuum L.



Gemüse - Paprika

 

Auch der als 1-jährig, lateinisch "anuum", geltende Gemüse - Paprika kann, am Besten bei Topf - Kultur, überwintert werden.

[6]

 

 

Capsicum pubescens



Baum - Chili

 

Diese Art toleriert Kälte bis - 5 ° C. Sie bildet bei Dauerkultur im Laufe der Jahre Stämmchen.

 

 

Capsicum chinense



Habanero

 

Unter den Sorten der Art chinense finden sich solche mit den höchsten Schärfe - Graden der Früchte. Diese Art benötigt besonders viel Wärme bei der Anzucht.

 

 

Capsicum frutescens



Chili

 

 

 

Quellen und Anmerkungen


 

1. Lohnt sich bei Chili die Überwinterung? In: Mein schöner Garten Oktober 2008; (10): 75.
2. ddp - Meldung: Chili-Wirkstoff Capsaicin senkt Bluthochdruck. In: Nassauische Neue Presse 13.08.2010: KuS 8.
3. Food Composition and Nutrition Tables. Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (Ed.) medpharm Scientific Publishers: Stuttgart 1994 (5. Auflage).
4. Willaredt, A.: Warum Scharfes so gesund ist. In: Mein schöner Garten Mai 2013: 92 - 93.
5. Was tun, wenn Paprika keine Früchte bildet? In: Mein schöner Garten August 2015; (8): 62.
6. Scharf auf Chili? In: Kraut und Rüben Mai 2016; (5): 10 - 15.
7. Weiler, J. / Ottleben, I.: Schärfemolekül bremst Wachstum von Brustkrebszellen. Referat im Newsletter der Zeitschrift "Laborpraxis" vom 03.01.2017: http://www.laborpraxis.vogel.de/bioanalytik-pharmaanalytik/articles/569109/?cmp=nl-102&uuid=1B9101B3-8CCF-417D-B4CCA9BDD5F15F07 Originalartikel: Weber, L. V. / und Andere: : Expression and functionality of TRPV1 in breast cancer cells. In: Breast Cancer – Targets and Therapy 2016, DOI: 10.2147/BCTT.S121610, Web: https://www.dovepress.com/articles.php?article_id=30474

 

Zuletzt aktualisiert am 30.01.2017
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