Früchte

in Ernährung und Medizin

Start - Seite
Pflanzen - Arten
Gesundheitsstörungen

 

Früchte in der Ernährungsphilosophie

 

 

Pomona

        

Der Obst - Anbau hatte bereits in der Antike einen so hohen Stellenwert, dass eine Göttin als Wächterin über ihn verehrt wurde: Pomona [15].

 

 

Signaturen


 

Von den zahlreichen vom Menschen genutzten Arten von Nahrungsmitteln werden von den irdischen Organismen nur ein Teil wirklich zu diesem Zweck erzeugt, nämlich die Früchte, wenn von Nischenprodukten wie Blüten - Nektar oder Muttermilch abgesehen wird. Wer sich dennoch für Ernährungszwecke an für Lebewesen lebensnotwendigen Organen vergreift, muss mit Widerstand rechnen. Aus der großen Fülle von Informationen über Mittel mechanischer, chemischer und biologischer Art, mit denen sich die Lebewelt vor dem Gefressenwerden zu schützen sucht, sollen im Folgenden nur einige beispielhaft herausgegriffen werden.

Etwas Besonderes sind Früchte schon botanisch: Ihr Entstehungsprozess von den Blütenknospen über die Bestäubung bis zur Fruchtreife ist komplizierter, langwieriger und stärker von Umweltfaktoren abhängig als der von anderen Pflanzen - Teilen. Früchte dienen der Verbreitung von Pflanzen - Samen, die hierzu oft in Fruchtfleisch eingelagert sind. Dieses ist, solange die Samen noch nicht keimfähig sind, meistens für Menschen oder Tiere kaum genießbar. Sind die Samen aber reisefertig, wird es nahrhaft und wohlschmeckend, was auch durch Farbwechsel der Fruchtschale signalisiert wird. Um die Samen selbst vor dem Verzehrtwerden zu schützen haben sich die Pflanzen Einiges einfallen lassen. Die "Harte Nuss" ist sprichwörtlich geworden. Manche Samen sind von zähen, stacheligen oder glitschigen Hüllen umgeben, andere enthalten schlecht schmeckende oder giftige Stoffe. Dieser Exkurs soll begründen, warum auf der vorliegenden Site nur auf das Fruchtfleisch einer Frucht eingegangen wird und essbare Samen unberücksichtigt bleiben.

 

Apfel - Querschnitt

        

Samen verspeisen unerwünscht! Fade schmeckt beim Apfel das Fruchtfleisch nahe dem zähwandigen Kerngehäuse. Die Samen sind durch Schale, Geschmack und Cyanid - Gehalt wenig attraktiv als Nahrungsmittel.
Noch nachdrücklicher bringt die Eibe zum Ausdruck, was zum Verzehr freigegeben wird: Ihre Pflanzenteile sind für Menschen giftig außer dem roten Samen - Mantel, Bild rechts. Wer die Frucht isst, ohne den Samen zu zerbeißen, wird für dessen Verbreitung mit süßem Fruchtfleisch belohnt.

        

Frucht der Eibe
Tollkirsche

        

Dass bei manchen Pflanzen - Arten das Fruchtfleisch trotz äußerlich attraktiver Beschaffenheit giftig für Menschen ist kommt Tieren zugute, die es verzehren ohne erkennbar Schaden zu nehmen. Aber auch den Menschen können solche Früchte medizinisch von Nutzen sein wie die Tollkirsche, Bild links [14].

 

Beim Getreide, seit Urzeiten als selbstverständlich geltender Bestandteil der menschlichen Ernährung, sind etliche Verarbeitungs- und Zubereitungsschritte notwendig um es in einen zum Verzehr geeigneten Zustand zu bringen. Manche Getreide - Arten enthalten Lectine, die möglicherweise bestimmte Darm - Erkrankungen und Rheuma verschlimmern [1][2]. Eine Getreide - Bohnen - Nahrung wurde als Ursache für Zink - Mangel beim Menschen ausgemacht, verursacht durch die Spurenelemente bindende Substanz Phytat [3]. Im Gegensatz zu Fruchtfleisch verringern Samen als Nahrung den pH - Wert des Harns, was als Zeichen eines ungesunden Ernährungsstoffwechsels gilt [4]. Der Verzehr vollständiger Samen begünstigt möglicherweise psychische Erkrankungen [4][5][6][8] und trägt daher vielleicht mit bei zur angeblichen Häufung negativer Gefühle und Gedanken bei Vegetarier/inne/n [7]. Nahrungsmittel tierischer Herkunft bewirken eine Stunden anhaltende Erhöhung von Entzündungsmarkern wie C-raktives Protein (CRP) oder Tumornekrosefaktor alpha im Blut; Obst und Gemüse dagegen senken das CRP Dosis - abhängig [19].

 

Oliven an Zweigen

        

Früher galten aus Samen gewinnbare Fette wegen deren hohen Gehalten an mehrfach ungesättigten Fettsäuren pauschal als besonders gesund. Diese Einschätzung wurde inzwischen reduziert auf solche Samenfette, die reich an Omega 3 - Fettsäuren sind und diese in einem bestimmten Verhältnis zu Omega 6 - Fettsäuren enthalten. Dem kommt besonders Rapssamen - Öl nahe, doch musste ihm vor einer Nutzung für die menschliche Ernährung erst der Inhaltsstoff Erucasäure weggezüchtet werden. Nun hat sich wieder einmal gezeigt, dass Tier - Versuche und Ernährungsstudien mit gesunden Menschen nur einen Teil der Wahrheit liefern. Eine Ernährung, die reich an Omega 3 - Fettsäuren ist, bringt Menschen mit vorgeschädigten Herzen möglicherweise mehr Schaden als Nutzen [9][10][11]. Derart gravierende Nebenwirkungen sind vom Fruchtfleisch - Öl der Oliven, Bild links [12], bisher nicht bekannt.

 

 

Ernährungskulturen


 

Die Kulturgeschichte der Menschheit umfasst auch das Nachdenken über eine mögliche Naturbestimmtheit des Menschen in Ernährungsdingen. Viele einst eher philosophisch begründete Empfehlungen zum Nahrungsmittel - Konsum wurden seit dem 20. Jahrhundert durch Medizin und Ernährungsforschung bestätigt [22].

Nicht alle pflanzlichen Früchte sind für Menschen bekömmlich; vor Allem unter ihnen sind aber Nahrungsmittel zu finden, die naturbelassen auch in größerer Menge genossen angenehm schmecken, beachtliche Nährwerte liefern und Heilwirkungen besitzen. Für manche Ernährungsphilosoph/inn/en sind daher Früchte die einzigen von der Natur für Menschen primär bestimmten Nahrungsmittel [17][18].

 

Karl Wilhelm Diefenbach

        

Der bildende Künstler Karl Wilhelm Diefenbach, 1851 - 1913, ein früher Kommunarde, trat für eine Bevorzugung von Früchten als Nahrungsmittel ein: "Erkennt der Mensch, dass er ein Ebenbild der Gottheit, aber nicht ein Ebenbild des Raubthieres sein soll, so kann gar kein Zweifel bestehen, dass jede thierische Nahrung (auch Eier und Thiermilch) seiner unwürdig, seinem Organismus widerstrebend und deshalb schädlich ist. Des weiteren ergibt sich für jeden denkenden Menschen von selbst, dass Gott nicht blos für die Thiere, sondern auch für das höchste Geschöpf, den Menschen, die seinem Wesen entsprechende Nahrung in der Natur geschaffen hat, und das sind die Früchte, und zwar im natürlichen, "rohen" Zustand; es ist nicht nöthig und möglich die Gottheit zu corrigieren." [16].

 

Während die konventionelle landwirtschaftliche Haltung von Milch - gebenden Tieren für diese mit erheblichen Zwängen verbunden ist (Künstliche Erzeugung einer ständigen Stillbereitschaft bei den Muttertieren und deren Trennung von ihren Jungtieren), zeigen uns die Menschen der Volksgruppe der Todas, dass es auch anders geht. Zu ihnen kommen in der Umgebung wild lebende Büffel aus freiem Antrieb, lassen sich melken und ziehen sich dann wieder zurück. Die Todas sind Vegetarier/innen und ernähren sich außer von Milch von wild wachsenden Früchten [20].

 

Mahatma Gandhi empfahl Nahrungsmittel zu meiden, die zur Genießbarmachung erst besonderer Zubereitung bedürfen.

        

Mahatma Gandhi

 

Albert Einstein

        

Albert Einstein, 1879 - 1955, Bild links [21], über seine Ernährungsgewohnheiten: "So lebe ich fettlos, fleischlos, fischlos dahin, fühle mich aber ganz wohl dabei. Fast scheint mir, dass der Mensch gar nicht als Raubtier geboren ist."

 

 

Quellen und Anmerkungen


 

1. Ist Vollkorn ungesund? In: Schrot und Korn 2002; (2): S. 15.
2. N. N.: Wie gefährlich sind die Lektine in Vollkorn? In: Schrot und Korn 2002; (5): S. 62.
3. Holtmeier, H. - J.: "Essen" Sie Zink! In: Kosmos 1973; 69 (4): S. 166 - 167.
4. Glatzel, H.: Ernährungskrankheiten. In: Handbuch der Inneren Medizin, 6. Band, 2. Teil: Krankheiten aus äußeren physikalischen Ursachen. Ernährungskrankheiten. Vitamine und Vitaminkrankheiten. Bergmann, G. von et al. (Hg.). Springer - Verlag: Berlin ... 1954 (4. Aufl.): S. 542 - 549.
5. Rippere, V.: Dietary treatment of chronic obsessional ruminations. In: British Journal of Clinical Psychology 1983; 22: S. 314 - 316.
6. Wunderink, A. und Andere: Nutrition and psychoses. In: Progress in Brain Research, Vol. 65. Van Ree, J. M. / Matthysse, S. (Eds.). Elsevier Science Publishers B. V.: 1986: S. 49 - 57.
7. Degen, R.: Verzagte Vegetarier. In: Bild der Wissenschaft 2003; (1): S. 68 - 69.
8. Der Verfasser hat selbst sehr ungute Erfahrungen mit einer Ernährung reich an Vollkorn - Produkten, Nüssen und Samen - Fetten gemacht.
9. Zittlau, Jörg: Das Fett der Fische ist doch nicht so gesund. In: Die Welt.de 05. Februar 2007. Site: http://www.welt.de/data/2006/04/01/867986.html.
10. Newsletter April 2006 der Naturklinik Michelsrieth. Site: http://www.naturklinik.com/de/newsletter/2006/04/newsletter06-04a.php.
11. mp: Gesunder Fisch dank Omega-3-Fettsäuren ein Mythos? 3sat News in Kürze vom 03. April 2006. Site: http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/news/90654/index.html.
12. Bild: Rainer Deml. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:OlivenReif.jpg
14. Bild: Kurt Stueber aus http://www.biolib.de. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Atropa_bella-donna0.jpg.
15. Gem&aul;lde von Nicolas Fouché.
16. Holbein, U.: Vegetarismus im 19. Jahrhundert. Veröffentlicht im Internet: http://www.freiheit-fuer-tiere.de/0403/vegetarismus/
17. Wandmaker, H.: Warum keine Kräuter? Veröffentlicht im Internet: http://www.helmut-wandmaker.de/artikel/kraeuter.htm
18. Gaube, F.: Teil III - Sind wir Vegetarier oder Früchteesser? Veröffentlicht im Internet: http://www.hoefinger.ch/ernahrung/was-der-mensch-isst-...-das-ist-er/teil-iii---sind-wir-vegetarier-oder-fruchteesser.html
19. Gut gegen Entzündungen. In: test Oktober 2007; (10): 18.
20. Kuby, C.: Unterwegs in die nächste Dimension. Goldmann Verlag: München 2008: Kapitel "Die Todas - Südindien".
21. Bild - Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Einstein_1921_by_F_Schmutzer.jpg
22. Schatalova, G.: Wir fressen uns zu Tode. Verlag Goldmann. [Aus einem Werbetext: "Die russische Ärztin Galina Schatalova ist überzeugt, dass der menschliche Organismus ausschließlich auf pflanzliche Nahrungsmittel festgelegt ist und bei artgerechter Ernährung ein Lebensalter von 150 Jahren erreichen kann."]

 

Zuletzt aktualisiert am 15.11.2009
Impressum

Copyright © by

Christoph Jung
Limburger Str. 73
65611 Brechen

Deutschland

Telephon: 064383317

Die Mail - Adresse ist zum Schutz vor Spam als Graphik eingefügt:

Der Verfasser bittet, die dadurch bedingte Unbequemlichkeit zu entschuldigen.

Anmerkungen zur Site

Die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln können pharmakologische Wirkungen haben, die bestehende Gesundheitsstörungen verschlimmern können. Der Verfasser übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit oder Richtigkeit der Informationen über solche Effekte auf dieser Site und empfiehlt, hierzu ärztlichen und apothekerischen Rat einzuholen!

Der Verfasser übernimmt generell keine Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit von in der vorliegenden Site enthaltenen Informationen. Nutzer/innen sollten diese anhand eigener Erkundigungen überprüfen.

Auf dieser Site wiedergegebene Internet - Adressen dienen nur der Bezeichnung von zur Site - Erstellung genutzten Informationsquellen, ohne dass daraus deren inhaltliche Befürwortung seitens des Verfassers abgeleitet werden kann.